Lionel Messi vom FC Barcelona umkurvt Saragossas Torhüter Claudio Bravo. Auch gegen Bayer Leverkusen im Achtelfinale der Champions League will Barcas Star glänzen Foto: AP

Leverkusen glaubt in der Champions League auch gegen den FC Barcelona an ein Weiterkommen.

Leverkusen - Eines muss man Robin Dutt lassen. Auch in stürmischen Zeiten und kniffligen Situationen verbiegt er sich nicht. Das war schon bei den Stuttgarter Kickers so und ist vor dem Hit gegen den übermächtigen Champions-League-Titelverteidiger nicht anders. „Ich wäre zufrieden mit einem sicheren 5:0“, sagte der Leverkusener Trainer mit dem ihm eigenen Humor, den er oft mit einer Priese Selbstironie garniert. Doch schnell wurde er wieder ernst. Nicht nur, weil Bayer gegen eine „Flachpass-Maschine“ (Dutt) antritt, sondern auch, weil die Werkelf tief in der Krise steckt. „Das Ergebnis sollte nicht so sehr das Thema sein. Es wäre schön, wenn wir im Rückspiel noch eine offene Situation hätten“, sagte Dutt vor dem Hinspiel gegen den Champion aus dem Land des Europameisters, für das Bayer 200.000 Tickets hätte verkaufen können. Er brachte mit nur fünf Worten seine Wertschätzung auf den Punkt: „Barcelona ist stärker als Spanien.“

„Wieso soll gegen Barça kein Wunder passieren?“

Fast zaghaft beschwört Dutt eine Sensation herauf. Man könne nicht wissen, was am Dienstag passieren werde, erklärte er. Konkreter formulieren nur die unverbesserlichsten Optimisten ihren Glauben an das Außergewöhnliche. Immerhin gibt es die auch unterm Bayer-Kreuz. „Im Fußball gab es schon mehrere Wunder. Wieso soll nicht eins am Dienstag passieren?“, sagte Außenverteidiger Michal Kadlec.

Mut machen dürfte Leverkusen die jüngste Niederlage des FC Barcelona bei CA Osasuna (2:3). Das Problem dabei: Barça schonte in Pamplona das Mittelfeld-Trio Xavi, Iniesta und Cesc Fabregas. Anscheinend genießt beim spanischen Meister die Titelverteidigung in der Liga angesichts des Zehn-Punkte-Rückstands auf Spitzenreiter Real Madrid keine Priorität. Den deutschen Gegner nehmen die Katalanen ernst. Mit allen verfügbaren Stars machte sich das Team um Weltfußballer Lionel Messi auf den Weg nach Leverkusen. Zwei von ihnen, Puyol und Xavi, haben schon einmal erfahren müssen, wie es ist, bei Bayer zu verlieren: Am 25. September 2001 gab es in der Champions-League-Gruppenphase ein 1:2 aus Sicht von Barcelona. Leverkusen verlor später das Finale in Glasgow gegen Real Madrid, Barcelona schied bereits in der Vorschlussrunde gegen die Königlichen aus. „Wir wissen, dass Leverkusen zu Hause gegen Chelsea und Valencia gewonnen hat, daher werden wir nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen“, sagte Barças Isaac Cuenca. Das Stürmertalent wird von Dutt genauso behandelt wie Ausnahme-Angreifer Messi: „Es bringt gar nichts, uns auf einen Spieler zu konzentrieren. Selbst die B-Elf von Barcelona hat noch internationales Format“, sagt der Trainer.