Isabell und Onil (Mitte) sind die Klassensprecher der 11-2. Foto:  

Eine elfte Klasse des beruflichen Gymnasiums der Mathilde-Planck-Schule startete einen Wettbewerb und sammelte Spenden pro Liegestütze. Die Klassensprecher erzählen, warum und wie’s war.

Ludwigsburg - Seit Januar waren Isabell Lehmann und Onil Malki nicht mehr in der Schule. Ihre neuen Mitschüler der Klasse 11-2 am beruflichen Gymnasium der Mathilde-Planck-Schule haben sie nur flüchtig kennengelernt – wenige Monate nach Beginn des Schuljahrs waren die Schulen ja schon dicht.

Für die Lernmotivation und die psychische Gesundheitist der Fernunterricht nicht gerade hilfreich – diese Erfahrung machte im Schuljahr 2020/21 nicht nur Harmeet Dawan. Der Sportlehrer an der Schule schlug der Klasse 11-2 deshalb im März eine Challenge vor, die nicht nurFitness und Motivation steigern, sondern auch noch einem guten Zweck dienen sollte. Bei „jeder Cent zählt“ sollten die Schülerinnen und Schüler 30 Tage lang so viele Liegestütze wie möglich machen. Sponsorinnen und Sponsoren sollten dafür pro Liegestütze einen Cent zahlen.

Trotz Fernunterricht tolle Gemeinschaft

Mit der Idee stieß Dawan bei der Klasse auf offene Ohren. „Er hat uns damit komplett überrumpelt, aber wir fanden die Idee ganz cool“, erzählt Isabell Lehmann. „Alle waren dafür“, ergänzt Onil Malki. Die beiden glauben, dass das auch mit dem tollen Gemeinschaftsgefühl zusammenhängt, das die Klasse trotz Fernunterricht entwickelt hat: „Die Klassengemeinschaft ist so krass gut“, sagt Lehmann. Alle seien nett und offen, mit jedem und jeder könne man über alles reden.

Einfach war die Challenge trotzdem nicht. „Ich bin ehrlich: Am Anfang habe ich nicht mal zehn Liegestütze am Stück geschafft“, erzählt die Schülerin. Doch der Kampfgeist packte die Klasse: Jede Woche trugen alle in eine Statistik ein, wie viel sie geschafft hatten. Das fachte die Motivation an, die besten Sportler in der nächsten Woche zu überholen. In der letzten Woche nahmen die beiden Klassensprecher sich sogar vor, ihren Sportlehrer zu schlagen. „Das haben wir auch geschafft“, erzählt Malki stolz.

Die Klasse spendete das Geld

Jeweils 2260 Liegestütze haben er und Lehmann in dieser letzten Woche gemacht. Insgesamt kam die Klasse nach dem Ende der Challenge auf fast 50 000 Liegestütze – und dank Extra-Spenden auf rund 1300 Euro. Was damit passieren sollte, entschieden die Schülerinnen und Schüler gemeinsam: „Wir haben uns als Klasse zusammengesetzt, jeder hat Ideen mitgebracht, und dann haben wir abgestimmt, wohin wir das Geld spenden.“

Die Wahl fiel auf die Kindernothilfe und das Little Rose Centre in Johannesburg, Südafrika. Dort sei das Geld inzwischen auch schon angekommen. Lehmann zieht das Fazit: „Wir haben zwar immer gegenseitig über die Schmerzen in den Oberarmen geklagt – aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“ Jetzt freuen sie und Malki sich darauf, nach den Pfingstferien endlich wieder in die Schule zu gehen.