CDU-Landeschef Thomas Strobl Foto: dpa

Er wollte erst die Europawahl abwarten, bevor er sich zur Landtagswahl äußert: Jetzt hat CDU-Landeschef Strobl angekündigt, dass auch er, wie Guido Wolf, Spitzenkandidat seiner Partei werden will.

Er wollte erst die Europawahl abwarten, bevor er sich zur Landtagswahl äußert: Jetzt hat CDU-Landeschef Strobl angekündigt, dass auch er, wie Guido Wolf, Spitzenkandidat seiner Partei werden will.

Stuttgart - CDU-Landeschef Thomas Strobl will Spitzenkandidat seiner Partei zur Landtagswahl 2016 werden. Er werde sich um die Spitzenkandidatur bewerben, sagte Strobl am Montagabend während einer Sitzung des CDU-Landesvorstandes in Stuttgart. Ein Parteisprecher bestätigte dies. Damit gibt es nun offiziell zwei CDU-Bewerber.

Landtagspräsident Guido Wolf hatte bereits vor einigen Wochen verkündet, dass er antreten will. Somit werden sich nun Strobl und Wolf der CDU-Mitgliederbefragung stellen, in der der Kandidat gekürt werden soll. Der Sieger fordert dann Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei der Landtagswahl im Jahr 2016 heraus. Wann die Mitgliederbefragung sein wird, blieb auch am Montag offen.

Rückenwind aus der Europawahl

Nach Angaben von Teilnehmern der Sitzung verwies Strobl auf die positive Entwicklung der Partei seit der Niederlage bei der Landtagswahl 2011. Der 54-Jährige erinnerte unter anderem an die Bundestagswahl im September 2013, bei der die Südwest-CDU im Vergleich der Unions-Landesverbände das zweitbeste Ergebnis nach der CSU eingefahren hatte.

Zudem verwies er auf die Europawahl vom Sonntag. Da hatte die Südwest-CDU im Vergleich zur Wahl 2009 um 0,6 Punkte zugelegt und 39,3 Prozent errungen. Damit trotzte sie dem Trend im Bund, wo die Union deutliche Stimmenverluste verzeichnete.

Strobl hatte bereits im Januar angedeutet, dass er die Spitzenkandidatur für sich beansprucht. Allerdings hielt er sich mit einer offiziellen Erklärung zurück - aus Rücksicht auf die Europa- und Kommunalwahl, wie es hieß. Das Verfahren zur Mitgliederbefragung werde er in die Hände von Generalsekretärin Katrin Schütz legen, kündigte Strobl jetzt an.

Landtagspräsident Wolf erklärte laut Teilnehmern in der Vorstandssitzung, er freue sich auf eine faire Auseinandersetzung.

Der 54 Jahre alte Jurist Strobl hatte den Vorsitz der Südwest-CDU nach der Wahlniederlage bei der Landtagswahl 2011 übernommen. Er verordnete der CDU einen Modernisierungskurs, um sie fit für die nächste Landtagswahl zu machen. Erklärtes Ziel ist es, 2016 die amtierende grün-rote Regierungskoalition in die Opposition zu schicken. Strobl - Schwiegersohn von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) - ist auch Chef der baden-württembergischen CDU-Abgeordneten im Bundestag und CDU-Bundesvize.