Thomas Strobl (von links), Ministerpräsident Winfried Kretschmann und CDU-Fraktionschef Guido Wolf geben nach Ende von Sondierungsgesprächen beider Parteien im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart ein Statement für Medienvertreter ab. Foto: dpa

Brücken und Kompromisse zu finden ist Sinn und Zweck von Sondierungsgesprächen. CDU-Landeschef Thomas Strobl sieht seine Partei mit den Grünen auf einem guten Weg.

Stuttgart - CDU-Landeschef Thomas Strobl sieht Chancen für eine grün-schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg. Es sei trotz unterschiedlicher Vorstellungen nicht von vornherein ausgeschlossen, Brücken und Kompromisse zu finden, sagte Strobl am Dienstag in Stuttgart nach einem dritten Sondierungsgespräch. Klar sei allerdings, dass Grün-Schwarz nicht eine Fortsetzung der bisherigen grün-roten Landesregierung sein könne. „Wir wollen schon eigene Akzente in einer solchen Verbindung setzen.“

CDU-Gremien entscheiden am Mittwoch

An diesem Mittwoch entscheiden die CDU-Gremien über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen. Grünen-Landeschefin Thekla Walker sagte, aus Sicht der Grünen stehe Koalitionsverhandlungen mit der CDU nichts im Weg. Grün-Schwarz ist nach der Landtagswahl vom 13. März die letzte Chance, eine stabile Regierung zu bilden. Die beiden theoretisch möglichen Dreierbündnisse unter Einbeziehung von SPD und FDP hatten sich zerschlagen. Bei der Landtagswahl hatten die Grünen erstmals in Deutschland überhaupt die CDU als stärkste Kraft überholt.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte, in einem Bündnis müsse jede Partei ihren Markenkern wiederfinden. „Ich denke, das ist auch machbar. Das wird natürlich nur gehen, wenn wir beide kompromissbereit sind.“ Einig sei man sich etwa darüber, dass das Wirtschaftswachstum stärker vom Naturverbrauch entkoppelt werden müsse. Im Detail, wie etwa dem Ausbau der Windkraft, gebe es aber noch Differenzen. Damit müsse man sich in Koalitionsverhandlungen beschäftigen. „Das wird mit Sicherheit nicht leicht werden.“