Beschwert sich beim SWR: Der CDU-Landtagsabgeordnete Bernhard Lasotta Foto: dpa

Der CDU-Abgeordnete Bernhard Lasotta beschwert sich beim SWR über einen Kameraschwenk: „Das beleidigt die Frauen!“

Stuttgart - „SWR aktuell Baden-Württemberg“ ist für Landespolitiker ein Pflichtprogramm: Der Sender beleuchtet darin am späteren Abend das Neueste vom Tage – so wie am Dienstag den Streit in der grün-schwarzen Koalition zur Wahlrechtsreform. Die CDU-Landtagsfraktion verfolgte den Beitrag besonders gespannt, denn nach ihrer Weigerung, in diesem Punkt den Koalitionsvertrag umzusetzen, kam auch die Grünen-Fraktionsspitze zu Wort. Doch damit endete der Beitrag noch nicht, denn kurz vor Schluss schwenkte die Kamera wenige Sekunden über die Beine und den Rücken einer CDU-Mitarbeiterin: von der Sohle bis zum Scheitel. Doch das brachte den CDU-Abgeordneten Bernhard Lasotta gehörig auf die Palme.

Sehen Sie hier den SWR-Beitrag, der bei Bernhard Lasotta für Empörung sorgte.

„Das geht gar nicht, das ist Sexismus pur“, schimpfte der rechtspolitische Sprecher der Fraktion am Rand der Plenarsitzung am Mittwoch im Landtag. Der Schwenk über die Beine habe doch mit der Wahlrechtsreform überhaupt nichts zu tun und „beleidigt die Frauen“, sagte Lasotta, der im Zivilberuf Arzt an einem Krankenhaus ist. Da kam es ihm gerade Recht, dass die verantwortliche SWR-Reporterin des Beitrags, Uschi Strautmann, zufällig in der Nähe stand. Lasotta beschwerte sich in aller Form bei ihr und verglich den Fall mit jenem aus dem Jahr 2015, als ein Kameramann für einen Tagesschau-Beitrag ausgiebig die Beine der FDP-Politikerin Katja Suding gefilmt hatte – was eine bundesweite Debatte auslöste.

Lasotta fordert Entschuldigung von SWR-Mitarbeiterin

Strautmann rechtfertigte sich mit dem Argument, die gefilmte CDU-Frau sei ja gar nicht zu erkennen. Zu sehen sei lediglich ein „Symbolbild“, das inhaltlich zu dem Beitrag passe, in dem es ja um die Diskussion um die Erhöhung des Frauenanteils im Parlament gehe. Doch Lasotta will es damit nicht bewenden lassen: „Ich schreibe noch einen Brief an den SWR, in dem ich eine öffentliche Entschuldigung bei der Mitarbeiterin fordere.“ In der Mediathek wurde die entscheidende Szene aus dem Beitrag mittlerweile entfernt.