Ende Juni war der erste Atommüll-Transport über den Neckar geschickt worden. (Archivfoto) Foto: dpa

Atomkraftgegner sehen die von der EnBW vorerst ausgesetzten Castor-Transporte auf dem Neckar als Teilerfolg. Vor Ende August will das Energieunternehmen keinen Atommüll mehr auf dem Fluss transportieren.

Neckarwestheim - Im Kampf gegen Castor-Transporte auf dem Neckar sehen Atomkraftgegner die vorerst ausgesetzte Beförderung ausgedienter Brennelemente nach Neckarwestheim als Teilerfolg. Der Energieversorger EnBW räume nach Einschätzung des Aktionsbündnisses Neckar castorfrei damit indirekt Versäumnisse ein beim Sofortvollzug der Transportgenehmigung, sagte ein Sprecher. Zudem sei aus Sicht der Atomkraftgegner fraglich, ob das Unternehmen eine Erlaubnis zur sogenannten Bereitstellungslagerung im stillgelegten Atomkraftwerk Obrigheim besitze.

Der Neckarwestheimer Bürgermeister Jochen Winkler (parteilos) begrüßte ebenfalls die Ankündigung von EnBW, bis Ende August keinen weiteren Atommüll auf dem Neckar zu verschiffen. Der Schritt gehe möglicherweise auch auf eine Ankündigung der Kommune zurück, beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) aufschiebende Wirkung bei einer Beschwerde zu beantragen, sagte er am Freitag.

Der Energieversorger hatte am Donnerstag mitgeteilt, vor einem weiteren Transport die Entscheidung des OVG über die Beschwerde der Gemeinde abzuwarten. Diese wendet sich gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts Berlin, das die Beförderung von Obrigheim nach Neckarwestheim für rechtens erklärt hatte. Ein erster Transport hatte Ende Juni - begleitet von Protesten - das Zwischenlager erreicht.