Bis Ende des Jahres sollen vier Castorbehälter aus Frankreich nach Philippsburg kommen. Datum und Streckenverlauf sind vertraulich.
Bei den Planungen für den anstehenden Castor-Transport mit Atomabfällen von Frankreich nach Baden-Württemberg ist Sicherheit ein Hauptaspekt. Bei den Anträgen und der Genehmigung müssten auch neue Möglichkeiten berücksichtigt werden, sagte der Chef der EnBW-Kernkraftsparte, Jörg Michels. Konkreter ging er nicht auf eine Frage nach dem Schutz gegen Drohnenangriffe oder moderne Waffen ein.
Der Philippsburger Bürgermeister Stefan Martus (parteilos) hatte moniert, die in den vergangenen Jahren verschärfte weltweite Sicherheitslage sei bei der Genehmigung zur Einlagerung von vier Castoren im staatlichen Zwischenlager am Rande der Stadt nördlich von Karlsruhe nicht ausreichend berücksichtigt worden. Daher habe man einen Eilantrag beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg eingereicht. Dieser will einer Sprecherin zufolge im November über den Antrag entscheiden.
„Wir müssen die Abfälle zurücknehmen“
Bis Jahresende sollen die letzten in Frankreich befindlichen hochradioaktiven Abfälle, die nach der Wiederaufbereitung von Brennelementen aus deutschen Atomkraftwerken übrig geblieben sind, nach Philippsburg gebracht werden. „Wir haben eine völkerrechtliche Verpflichtung, wir haben eine privatrechtliche Verpflichtung. Wir müssen die Abfälle zurücknehmen“, betonte Michels. Dies sei Teil eines verantwortungsvollen Atomausstiegs.
Die Abfälle kommen mit der Bahn
Die vier Castoren kommen aus La Hague mit der Bahn. Das Datum, der konkrete Streckenverlauf und die Dauer des Transports seien aus Sicherheitsgründen geheim, sagte Michels.
Die Castor-Behälter seien vielfach getestet und für sicher befunden worden, erklärte der Geschäftsführer der EnBW Kernkraft GmbH. Die Polizei sichere den Transport. Der Schutz von Menschen und Umwelt stehe an erster Stelle, sagte Michels. Gutachter und Behörden kontrollierten mit Messungen, dass Grenzwerte eingehalten werden.