Carsten Träger hat die Drohung öffentlich gemacht. Foto: James Thew /Adobe Stock

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Träger hat einen Drohbrief erhalten, dem ein Schreiben und eine Patronenhülse beigefügt waren. FDP-Abgeordnete Judith Skudelny hatte zu Jahresbeginn ebenfalls solch eine Drohung erhalten.

Stuttgart - Der Fürther SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Träger hat nach eigenen Angaben einen Drohbrief mutmaßlicher Linksextremisten erhalten, dem eine Patronenhülse beigefügt war. Die Hülse solle dem Schreiben zufolge als Warnung dienen, dass man das „schändliche Tun“ des Abgeordneten im Blick habe, erklärte Träger am Montag. Es handelt sich laut Träger um den gleichen Brief, den zu Jahresbeginn auch die FDP-Abgeordnete Judith Skudelny erhalten hatte.

Die Verfasser des Drohbriefes bezeichnen sich als „revolutionäre Aktionszellen („RAZ“ und „MIEZE (MIlitantE ZellE)“. In dem Schreiben, das Träger bei Facebook veröffentlichte, heißt es: „Da Ihr weiterhin gegen die widrigen Umstände in unserer Gesellschaft (Ausbeutung, Faschismus, Gentrifizierung, Ignoranz gegenüber Klimaproblemen) nichts tut, müssen wir wieder aktiv werden.“

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Träger erklärte dazu: „Eine so unverhohlene Morddrohung ist natürlich eine andere Dimension als die meist online oder per Mail eingehenden Anwürfe und Beleidigungen, die für mich und viele meiner Kolleginnen und Kollegen inzwischen leider Alltag sind.“ Er werde seine Arbeit aber unbeirrt fortsetzen, teilte der umweltpolitische Sprecher der SPD im Bundestag mit. Die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen. Auch Skudelny, Generalsekretärin der FDP Baden-Württemberg, hatte Anzeige erstattet.

Die Verfasser berufen sich in dem Schreiben zudem auf Holger Meins. Das Mitglied der linksterroristischen Rote Armee Fraktion (RAF) war 1974 im Gefängnis gestorben.