Der Abstand zwischen Bahnsteig und Stadtbahn ist zu hoch. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Bis zu zehn Zentimeter darf der Abstand zwischen Bahnsteig und Stadtbahn betragen – 14 Zentimeter sind es bei der Haltestelle Cannstatter Wasen. Deshalb soll der Bahnsteig im Jahr 2019 angehoben werden.

Stuttgart - Bis zu zehn Zentimeter darf der Abstand zwischen dem Bahnsteig und der Stadtbahn bei alten Haltestellen betragen – 14 Zentimeter sind es bei der Haltestelle Cannstatter Wasen in Fahrtrichtung Stadion. Ein Rollstuhlfahrer hatte den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) schon im Januar 2016 den Missstand gemeldet. Auch die SSB stellten bei einer Messung, die Ende 2016 oder Anfang 2017 erfolgt sein soll, fest, dass die Haltestelle, von der man dachte, sie sei barrierefrei, tatsächlich gar nicht barrierefrei ist.

Nun ist klar, das Problem wird auch zum großen Volksfestjubiläum in diesem Jahr nicht gelöst sein. Rollstuhlfahrer müssen sich noch etwas länger in Geduld üben, aber im kommenden Jahr steht dann tatsächlich der Umbau an. „Im Laufe des Jahres 2019 wird der Bahnsteig angehoben“, berichtet die SSB-Sprecherin Birte Schaper auf Anfrage. Wann genau die Bauarbeiten beginnen, stehe aber noch nicht fest. Man werde die Bauphase aber so legen, dass sie nicht während der großen Feste liege – also während des Cannstatter Volksfests und des Frühlingsfests. Die Haltestelle wird von den Linien U 19 und U 11 angefahren.

An die Stelle von drei kurze Rampen kommen Treppen

Die Sprecherin geht davon aus, dass an der Station während der Bauarbeiten nicht angehalten werden kann. Teil der Maßnahme werde sein, in Richtung Stadion am Ende des Bahnsteigs eine neue Rampe zu bauen. Die drei kurzen bestehenden Rampen, die direkt seitlich zum Wasen führen, sollen zu Treppen umgebaut werden. „Sie werden zu steil, um sie mit Rollstühlen bewältigen zu können“, erklärt Schaper. Die Rampe am Bahnsteigende Richtung König-Karls-Brücke könne bestehen bleiben, sie werde nur an die neue Höhe angeglichen.

Die SSB sind seit rund 30 Jahren dabei, ihre Haltestellen barrierefrei umzubauen – und bei der überwältigenden Mehrheit ist das gelungen. Das letzte fertig gestellte Großprojekt war die Haltestelle Österreichischer Platz, sie ist seit April 2016 barrierefrei zugänglich. Nicht barrierefrei über Rampe zu erreichen sind die Haltestellen Bopser und Staatsgalerie in der Innenstadt sowie Vaihingen-Viadukt. Die Haltestelle Staatsgalerie wird im Zuge von Stuttgart 21 komplett erneuert, der neue Halt wird barrierefrei sein. Bei der Haltestelle Bopser dauert die Suche nach einer Lösung weiter an, aufgrund des starken Gefälles sei es dort nicht möglich, eine Rampe anzubringen. Die Haltestelle Vaihingen-Viadukt sei nicht umzubauen, so die Sprecherin.