Die Wildwasserbahn wird aufgebaut. Foto: Leif Piechowski

Die Bayern feiern schon, die Schwaben müssen sich noch vier Tage gedulden. Um 15 Uhr öffnet an diesem Freitag die Budenstadt auf dem Wasen ihre Pforten, um 18.30 Uhr wird Oberbürgermeister Fritz Kuhn offiziell das 168. Cannstatter Volksfest eröffnen.

Stuttgart - Die Bayern feiern schon, die Schwaben müssen sich noch vier Tage gedulden. Um 15 Uhr öffnet an diesem Freitag die Budenstadt auf dem Wasen ihre Pforten, um 18.30 Uhr wird Oberbürgermeister Fritz Kuhn offiziell das 168. Cannstatter Volksfest eröffnen.

Geübt hat Kuhn ja beim Frühlingsfest bereits, drei Schläge brauchte er damals, um das erste Fass anzustechen. Kanalisiert er die Wut auf die Partei-Linken nach der Wahlniederlage der Grünen, sollte nach dem Motto „denk ich an Trittin in der Nacht, ist flugs das Fass aufgemacht“ ein neuer persönlicher Rekord möglich sein.

Drumherum um den Fassanstich bastelt der SWR das übliche Programm aus Stimmungsbrüllern wie Markus Becker mit seinem „roten Pferd“, der eigens fürs Festzelt entworfenen Pseudo-Volksmusik dargeboten von „Voxxclub“ und Witzen von Christoph Sonntag. Gezeigt wird diese Melange zeitversetzt im SWR-Fernsehen von 20.15 bis 21.45 Uhr.

Neu ist in diesem Jahr der „City Skyliner“

Der SWR rechnet in Zuschauern, die Volksfest-Veranstalterin in.Stuttgart in Besuchern. Und wie in den Jahren zuvor hofft man auf 3,5 bis 4 Millionen Wasengänger. Die sich besonderer Aufmerksamkeit der Polizei erfreuen. Die wird sich nämlich an den Eingängen postieren und ein Augenmerk auf die Taschen der Gäste haben. Weil beim Frühlingsfest Taschendiebe ihr Unwesen trieben, beim Frühlingsfest weit über 100 Mobiltelefone und Geldbeutel stahlen, wird die Polizei nun leichtsinnige Besucher auf offene Rucksäcke und Taschen hinweisen; zeigen, wie man den Langfingern das Klauen schwer machen kann; und nicht zuletzt mit Beamten in Zivil in den Zelten unterwegs sein.

Auch andere Helfer haben Neues zu bieten. Hinter den Festzelten am Neckardamm stehen fünf Container, eine zweite Sanitätsstation. Dort versorgen die Ärzte und Sanitäter kleinere Verletzungen und Unpässlichkeiten. Eigens dafür hat man fünf Tragen auf Rollen entwickelt, mit denen sich kurze Wege zurücklegen lassen. Dies soll Fahrten mit Blaulicht ersparen und somit Lärm vermeiden. Erlaubt sind 80 Dezibel in der Platzmitte und über dem Zeltdach in 15 Meter Höhe. Gemessen wird dies im übrigen mit Heliumballons. Die Anwohner freut es, mancher Besucher ärgert sich darüber. So berichtet ein Wirt, dass sich bei ihm schon Gäste beschwert hätten, die Musik im Zelt sei zu leise.

Wem es auch so geht oder wem die Maß Bier für bis zu 9,10 Euro zu teuer ist, der kann sich ja auf dem Platz bei den gut 310 Karussells, Losbuden und Imbissen vergnügen. Neu ist in diesem Jahr der „City Skyliner“, eine Aussichtsplattform in 70 Meter Höhe, die sich dreht. Vielleicht wird das die Alternative für den geschlossenen Fernsehturm: Ein Wasen-Wolkenkratzer.

Das Volksfest öffnet am Freitag um 15 Uhr und schließt um Mitternacht. samstags ist es von 11 bis 24 Uhr geöffnet, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 23 Uhr, montags bis donnerstags von 12 bis 23 Uhr, am 2. Oktober von 12 bis 24 Uhr.