Was berechnen die Clubs ihren Mitgliedern? Foto: Mohijaz / shutterstock.com

Seit heute werden Anbaulizenzen für Cannabis Social Clubs vergeben. Mit welchen Kosten Mitglieder rechnen müssen, lesen Sie hier.

Wer Cannabis nicht selbst anbauen möchte, kann Mitglied in einer Anbauvereinigung werden. Die Lizenzen für die Social Clubs werden seit heute vergeben. Neben der aktiven Mitarbeit bei der Ernte und Zucht des Cannabis kommt auf die Mitglieder aber auch eine monatliche Beitragsgebühr zu.

Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Da die Lizenzen für die Cannabis-Anbauvereinigungen erst seit dem 01. Juli 2024 vergeben werden, gibt es Stand heute noch keine aktiven Clubs. Das bedeutet auch, dass die Vereinigungen, die aktuell noch auf die Lizenz warten, nur Schätzungen darüber anstellen können, wie hoch später die Mitgliedsbeiträge sein müssen, um sämtliche Kosten zu decken. Man muss also davon ausgehen, dass die Beiträge, die aktuell aufgerufen werden, in Zukunft angepasst werden.

Der Cannabis Social Club Berlin e.V schätzt, dass die Anbauvereinigung 10 Euro pro Mitglied kosten wird. Auch der Aachener Marihuana-Social-Club e.V. erhebt für Vollmitglieder aktuell eine Jahresgebühr von 120 Euro, also 10 Euro im Monat. Der Verein Cannabis Social Club Greeners e.V. aus München verlangt im Moment einen Mitgliedsbeitrag von 160 Euro im Jahr, also etwa 13,33 Euro im Monat.

Der Cannabis Social Club Leipzig e.V., der sich momentan noch in Gründung befindet, verlangt von seinen Mitgliedern Stand heute eine Jahresgebühr über 240 Euro. Der Hamburger Cannapingu Cannabisclub e.V. erhebt ebenfalls 120 Euro im Jahr plus eine einmalige Aufnahmegebühr von 50 Euro.

Der Verein Mariana Cannabis Social Clubs Deutschland e.V., der Social Clubs in ganz Deutschland gründen will, bietet ein Abomodell mit verschiedenen Preisstufen an. So wird eine einmalige Aufnahmegebühr von 25 Euro fällig. Anschließend kann man zwischen einem monatlichen Beitrag von 10, 25, 50 und 100 Euro wählen. Der Beitrag wird auf das Cannabis angerechnet, das man über den Verein bezieht.

Lesetipp: Welche Pflichten hat man als Mitglied?

Preise werden vermutlich steigen

Aktuell liegen die Mitgliedsbeiträge bei den meisten Social Clubs in Deutschland zwischen 10 und 20 Euro im Monat. Darin sind die Preise für das Marihuana an sich noch nicht inbegriffen. Dieses würde zusätzlich obendrauf kommen. Doch selbst dann scheinen 10 bis 20 Euro sehr wenig zu sein. Angenommen, der Verein kommt auf die gesetzliche Obergrenze von 500 Mitgliedern. Dann würden durch die Mitgliedsbeiträge bei einem Beitrag von 10 Euro gerade einmal 5.000 Euro im Monat zusammenkommen. Davon müssten alle laufenden Kosten bezahlt werden. Also Miete für eine Halle, Strom, Wasser, Dünger, Erde, Arbeitsmaterialien und so weiter. Selbst wenn die Mitglieder für das Cannabis extra bezahlen, ließe sich mit so einem Beitrag realistisch gesehen kein Cannabis-Anbau in größerem Stil betreiben. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass die Preise noch ansteigen werden.