Fährt seinem Regierungschef in die Parade: Innenminister Reinhold Gall Foto: dpa

Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall hat angesichts der wachsenden Drogenkriminalität von Jugendlichen vor einer Debatte um eine Cannabis-Legalisierung gewarnt: „Die wäre das völlig falsche Signal an die heutige Jugend“, sagte der SPD-Politiker.

Stuttgart - Dem Jahresbericht zur Jugendkriminalität zufolge ging einerseits die Zahl der Gewaltdelikte deutlich zurück, während die Rauschgiftkriminalität im Vergleich zum Vorjahr um 16,7 Prozent auf 11 291 Tatverdächtige wuchs. Sehr bedenklich sei der Anstieg bei Kindern um 81,4 Prozent.

Der Innenminister stellt sich damit offen gegen Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der sich mehrfach für eine breite Debatte über eine Cannabis-Legalisierung ausgesprochen hatte.

Gall räumte ein, dass ein erheblicher Teil des statistischen Anstiegs der Drogenkriminalität mit verstärkten Kontrollen an Jugend-Treffpunkten zu tun hat. Allerdings spiele auch eine erhöhte Akzeptanz und eine gewisse Bagatellisierung im Umgang mit Betäubungsmitteln eine Rolle: „Mich erschrecken die breite Verfügbarkeit und der sorglose Umgang mit Drogen.“ Jugendliche stünden vor allem auf billige Stoffe wie Cannabis, Ecstasy und Amphetamine.