Marc Ruffalo und Keira Knightley in „Can A Song Save Your Life?“ Foto: promo

Mit der musikalischen ­Romanze „Once“ hat sich der irische Regisseur John Carney einen Namen gemacht, nun ­erzählt er eine weitere Geschichte über Menschen und ihre Liebe zur Musik. Dan, als Musikmanager wie im ­Leben ­gescheitert, hört Gretta singen, und es ­beginnt eine wunderbare Freundschaft.

Filmkritik und Trailer zum Kinofilm "Can A Song Save Your Life?"

Viele träumen davon, nur wenige erreichen es – und erleben nicht selten ein böses Erwachen: Wer nicht eine sehr robuste Statur mitbringt, den kann ein Dasein als Popstar förmlich auffressen. Oftmals bleibt zuerst das alte Leben auf der Strecke. Zum Beispiel das nette englische Mädchen, das mit dem Musikerfreund nach New York reist und plötzlich alleine dasitzt, als er den Anhimmelungen nicht länger widerstehen mag.

» Trailer zum Kinofilm „Can A Song Save Your Life?

Kurz darauf gerät Gretta in einem kleinen Club ungewollt auf die Bühne und singt allein zur Gitarre „Step You Can’t Take Back“, eine große Hymne für alle Gestrandeten.

Mit der musikalischen Romanze „Once“ (2006, Oscar für den besten Song „Falling Slowly“) hat sich der irische Regisseur John Carney einen Namen gemacht, nun erzählt er eine weitere Geschichte über Menschen und ihre Liebe zur Musik. Der 20 Jahre ältere Dan, als Musikmanager wie im Leben gescheitert, hört Gretta singen, und es beginnt eine wunderbare Freundschaft.

Wider jede Vernunft produzieren sie eine Platte, jeden Song an einem anderen öffentlichen Ort, im Central Park, in Chinatown, auf dem Empire State Building. Geld und Musiker besorgt ein Rapper, der Dan seine Karriere verdankt.

Wenn ihre Figur Charakter und einen Kopf haben darf, ist Keira Knightley („Fluch der Karibik“) kaum zu halten; sie brilliert als eigenwilliges Mädchen von nebenan und offenbart eine einnehmende Singstimme. Mark Ruffalo („The Kids Are All Right“) entwickelt als verwahrloster Dan die fiebrige Begeisterung, ohne die manch großes Album wohl nie gemacht worden wäre. Adam Levine, Sänger von Maroon 5, ist tatsächlich ein Popstar und entsprechend lebensecht, R&B-Sänger CeeLo Green hat sichtlich Spaß als spendabler Rapper Troublegum, und Hailee Steinfeld als Dans rebellierende Tochter spielt sehr passabel Gitarre.

Einfühlsam entfaltet Carney die Beziehung seiner beiden Protagonisten wie auch Dans Vergangenheit, in der seine Frau (immer eine Bank: Catherine Keener) eine wichtige Rolle spielt. An keinem einzigen Punkt gibt er den Reflexen nach, die Mainstream-Kino schal, klischeehaft und unglaubwürdig machen können, für jede Krise hat er eine kluge Wendung ersonnen.

Das Ergebnis ist eine Liebeserklärung an die Menschen, die Musik und New York, in der ein Anstoß steckt: Was auch immer ihr tut, tut es mit Leidenschaft!

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