Mücken, Wespen, Zecken: Sie können einem selbst im Urlaub den Spaß am Camping verderben. Zum Glück gibt es viele Arten von Insektenschutz, um die Tierchen aus Wohnmobil oder Wohnwagen fernzuhalten.
Sommerzeit ist Campingzeit – wenn da nicht diverse Krabbeltiere und Stechmücken wären. Da hat man den perfekten Standplatz am See gefunden. Aber anstatt sich zu entspannen, muss man sich mit kleinen Blutsaugern herumschlagen.
Wespen können einem obendrein den Genuss von Kuchen, Eis oder einem kalten Getränk im Freien ordentlich vermiesen. Und dann sind da natürlich noch Zecken. Sie arbeiten oft im Verborgenen und sind mancherorts Überträger potenziell gefährlicher Krankheiten. Wie man es auch dreht und wendet: Ohne einen sinnvollen Insektenschutz macht Camping im Sommer nur halb so viel Spaß. Doch welche Arten gibt es und was macht Sinn?
Wie schützt man sein Wohnmobil vor Insekten?
Chenille-Vorhang als Insektenschutz für Wohnwagentüren
Die einfachste Form des Insektenschutzes für die Tür von Wohnwagen oder Wohnmobil ist ein Vorhang aus Chenille. Das ist ein besonders feiner Stoff mit einer samtartigen Oberfläche. Die einzelnen Stränge des Vorhangs hängen so dicht nebeneinander, dass Insekten nur schwer eindringen können. Außerdem bietet der Chenille-Vorhang gleichzeitig einen effektiven Sonnenschutz und hält neugierige Blicke ab.
Befestigt wird dieser Insektenschutz mittels einer Schiene an der Türleiste. Wenn der Vorhang etwas zu lang oder zu breit für die Tür ist, kann man ihn recht einfach kürzen.
Nachteil dieses Insektenschutzes ist, dass er sich gerne in der Tür verheddert. Außerdem ist das Design Geschmackssache.
Insektenschutz-Vorhang aus Fliegengitter
Magnetvorhänge aus Fliegengitter bestehen aus einem engmaschigen Gewebe, beispielsweise aus Polyester, das in zwei Hälften aufgeteilt ist. An deren Saum sind jeweils Magnetverschlüsse angebracht. Dadurch schließt sich der Vorhang automatisch wieder, nachdem jemand hindurchgegangen ist.
Der Vorhang mit einer Schiene an der Tür angeklebt. Für einen sicheren Halt empfiehlt sich festbohren oder -schrauben. Magnetvorhänge sind in verschiedenen Breiten und Längen erhältlich. Da das Fliegengitter recht robust ist und nicht ausfranst, lässt es sich auf die passende Größe zuschneiden.
Mückenschutz aus Gaze
Gaze ist ein feiner, halbdurchsichtiger Stoff, der sich auch zum Schutz vor Mücken eignet. Im Campinghandel wird dieser Stoff häufig unter der Bezeichnung „Moskitogaze“ als Meterware verkauft. Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man sich damit einen eigenen Insektenschutz bauen. Für Türen und andere Eingänge, die häufiger geöffnet werden, ist Gaze allerdings weniger geeignet – eher für Fenster, Lüftungsöffnungen und Dachluken.
Lamellen-Vorhang
Eine weitere kostengünstige Alternative für Türeingänge sind Lamellen-Vorhänge aus wetterfestem Fiberglas. Die vier Lamellen dieses Vorhangs sind mit eingenähten Gewichten ausgestattet, sodass sie selbständig schließen und auch bei Wind nicht hin- und herfliegen. Die Befestigung erfolgt auch hier mittels einer selbstklebenden Klemmleiste am Türrahmen. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Maße mit denen der Wohnwagen- beziehungsweise Wohnmobil-Tür übereinstimmen.
Insektengittertür
Wer etwas mehr Komfort möchte, sollte über den Einbau einer Schiebetür aus Fliegengitter nachdenken. Diese Insektenschutz-Türen werden von zahlreichen bekannten Camping-Fachhändlern angeboten und sind für alle verbreiteten Fahrzeugtypen erhältlich. Mit deren Einbau erhält man eine zusätzliche Tür aus Fliegengitter hinter der eigentlichen Fahrzeugtür.
Vorteil dieser Methode: Die Fliegengittertür ist leicht zu bedienen, bietet einen sehr wirkungsvollen Schutz vor Insekten und wird einfach in den Rahmen geschoben, wenn man sie nicht braucht. Einziger großer Nachteil ist der Preis. Während einfache Vorhänge aus Chenille oder Magnetvorhänge häufig schon für 20 bis 30 Euro erhältlich sind, kostet eine maßgefertigte Insektenschutz-Tür meist 300 bis 400 Euro.
Insektenschutz für Wohnwagen: Fenster nicht vergessen
Die meisten Campingfahrzeuge haben serienmäßig bereits einen Insektenschutz-Rollo für die Fenster. Andernfalls lässt sich ein Rollo nachkaufen oder ein Stück Fliegengitter verwenden. Im Campingfachhandel gibt es diesen Insektenschutz für Fenster in den entsprechenden Größen, preislich ist das meist recht günstig. Auch für Dachluken gibt es solche kleineren Moskitonetze.
Fliegengitter Fenster für den Wohnwagen nachrüsten?
Alternativ lässt sich Insektenschutz für Fenster auch recht einfach selbst nachrüsten. Dazu im Baumarkt Fliegengitter kaufen und auf die richtige Größe zuschneiden. Das Fliegengitter wird meist zusammen mit beidseitig selbstklebendem Klebeband ausgeliefert, das am Fensterrahmen angebracht werden kann. Anschließend wird das Fliegengitter aufgeklebt – fertig ist der Insektenschutz Marke Eigenbau.
Nachteil dieser Methode: Im Vergleich zu den Fliegenschutz-Rollos lässt sich das Fliegengitter nur mit viel Fummelei öffnen, wenn man es beispielsweise reinigen möchte. Um das zu vermeiden, bietet sich der Einsatz von Moskitogaze und Klettband an. Dabei wird zuerst das Klettband um den Fensterrahmen verklebt und dann Klettband auf den zugeschnittenen Gazestoff genäht. Anschließend bringt man den Gazestoff stramm ausgespannt an den Klettbändern an. Bei Bedarf lässt sich das Fenster durch Abziehen einfach öffnen und wieder schließen.
Fazit
Wer auf die Schnelle einen Insektenschutz braucht und auf etwas Komfort verzichten kann, bekommt mit den handelsüblichen Chenille- und Magnet-Vorhängen eine recht sichere Alternative zum kleinen Preis. Camper, die viel unterwegs sind und häufig Stellplätze am Wasser mit reichlich Mücken ansteuern, sollten über den Einsatz der teureren, aber komfortableren Insektenschutz-Türen nachdenken.