Die Sportvereine auf der Waldebene Ost wollen öfter und besser zusammenarbeiten – am nächsten Wochenende zum Beispiel bei einem großen C-Jugend-Turnier. Foto: Jürgen Brand

Die drei Traditionsvereine SV Gablenberg, Spvgg Stuttgart-Ost und 1. Stuttgarter FV 1896 sind Nachbarn auf der Waldebene Ost. Bisher hat jeder sein Ding gemacht. Jetzt arbeiten die drei Vereine erstmals intensiv zusammen – und organisieren ein großes C-Jugend-Turnier am Samstag, 6. Juli. Anpfiff ist um 11 Uhr.

Gaisburg - Am nächsten Samstag, 6. Juli, wird es auf der Waldebene Ost voll. Um elf Uhr beginnt auf den Plätzen des SV Gablenberg, der Spvgg Stuttgart-Ost und des 1. Stuttgarter FV 1896 der 1. Waldebene-Cup. An dem C-Junioren-Turnier nehmen 20 Mannschaften mit mehr als 300 Spielern teil, sie tragen bis zum Abend 60 Spiele aus, bei schönem Wetter werden sich nach den Hoffnungen der Veranstalter bis zu 1000 Menschen auf die drei Sportanlagen verteilen.

Das Turnier hat gleich mehrere Besonderheiten: Zum einen gibt es ein so großes Turnier in dieser Altersklasse nicht so oft. Zum anderen kommen die Teilnehmer zum Beispiel vom FC Freiburg-St. Georgen oder auch aus Friedrichshafen, also von relativ weit her. Bemerkenswert sind auch die Schiedsrichter: Von den Viertelfinalspielen an werden der Fifa-Schiedsrichterassistent Jan-Hendrik Salver und der Bundesligaschiri Markus Sinn die Spiele mit leiten, was bei C-Junioren-Turnieren auch nicht häufig vorkommt.

Drei Fußballvereine, eine Zielgruppe

Bisher eher die große Ausnahme ist aber vor allem die Zusammenarbeit der drei Vereine. Die sind zwar seit Jahrzehnten unmittelbare Nachbarn, aber bisher hat meistens jeder Verein sein eigenes Ding gemacht. Aber: „Wir sind hier drei Fußballvereine, die sich alle mehr oder weniger um die gleichen Kinder balgen“, sagt Michael Dalaker, der seit acht Jahren Trainer beim SV Gablenberg ist und auf dessen Initiative das Turnier zustande kam. „Im Alter von sechs bis zwölf Jahren sieht es eigentlich überall gut aus, aber spätestens ab der B-Jugend wird es dünn.“

Es gebe in Stuttgart rund 65 Vereine, in denen Fußball gespielt werden kann. Aber nur noch 15 davon könnten Mannschaften für alle Altersklassen melden. Für diese Entwicklung gibt es nach Meinung von Dalaker einige Gründe: die Pubertät; die zunehmende Belastung durch die Schule, sei es durch G8 an den Gymnasien oder die Entwicklung hin zu Ganztagsschulen; die für Jungs in dem Alter völlig unattraktive Anpfiffzeit ihrer Spiele sonntagvormittags um 10 Uhr.

Gegenseitige Unterstützung mit Trainingsplätzen

Vor diesem Hintergrund sagt Dalaker: „Wir können uns hier oben auf der Waldebene einen Konkurrenzkampf gar nicht mehr leisten.“ Seiner Meinung nach müsse man sich viel pragmatischer gegenseitig helfen, etwa mit den Sportplätzen, wenn die Trainingskapazitäten zu bestimmten Zeiten abends nicht ausreichen.

Mit seiner Idee für das Turnier stieß Dalaker bei den Nachbarn auf offene Ohren. Die Vorbereitungszeit von vier Monaten sei zwar knapp gewesen, „und es hätte keiner geglaubt, dass wir so ein gutes Feld zusammenbekommen“, sagt der Trainer aus Gaisburg. „Aber ich wollte hier ein gutes Turnier hinkriegen und glaube, dass die Jungs voll auf ihre Kosten kommen werden.“ Gespielt wird von 11 Uhr an auf allen vier Plätzen, ein Spiel dauert 18 Minuten, zwischen den Partien sind nur knappe zwei Minuten Pause, es geht also Schlag auf Schlag. Die Halbfinal-Spiele werden um 16.50 Uhr angepfiffen, das Endspiel um 18.30 Uhr. Auf den Sportanlagen mit drei Kunstrasenfeldern und einem Naturrasenspielfeld werden drei Cateringstationen eingerichtet, außerdem bieten die jeweiligen Gastronomen der Vereinsgaststätten auf das Turnier zugeschnittene Leckereien an.

Für Dalaker ist das Turnier ein erster Schritt hin zu einer regelmäßigen Zusammenarbeit der Vereine: „Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind.“