Busunternehmer Stefan Gressing fürchtet um Einnahmen. Foto: Cristoph Link

Das Verkehrsministerium von Baden-Württemberg will die Werbung auf den Fenstern von Bussen untersagen – man fühle sich ansonsten „wie in einer Höhle“. Busunternehmer sind empört, ein wichtiges Zubrot falle weg.

Horb/Neckar - Der Busunternehmer Stefan Gressing aus Horb am Neckar engagiert sich in der Flüchtlingsbetreuung und kennt die Gefangenenhilfsorganisation Amnesty International recht gut. Ein Satz in der Mail von Gerd Hickmann, Abteilungsleiter ÖPNV im Verkehrsministerium von Baden-Württemberg, stößt ihm daher besonders bitter auf: „Innen kommt man sich vor wie in einem Gefangenentransporter. Unglaublich! Nur einmal als Vorwarnung: ich werde mich dafür einsetzten, dass die Busförderung des Landes damit verbunden wird, dass keine Fensterwerbung auf den Bussen sein darf, zumindest nicht auf den Seiten.“ Das Schreiben stammt vom Juni 2021, ist adressiert an den Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen und rührt von einer Fahrt Hickmanns mit einem Bus von Gressings Firma „Vögele Reisen“. Der Unternehmer hat 30 Busse und etwas mehr Fahrer und fährt für verschiedene Regionalbusgesellschaften quasi als Subunternehmer auf der Alb und im Schwarzwald: „Ich finde die Aussage mit dem Gefangenentransporter befremdlich und fast schon beleidigend“, sagt Gressing. Schließlich handele es sich bei seinen Bussen um moderne und klimatisierte Fahrzeuge.