Batterie-Busse könnten im gesamten Stadtgebiet eingesetzt werden, meinen die Firmen. Foto: Horst Rudel

Mit einem Elektro-Bus und einem neuen Antrag gehen die Esslinger Busunternehmer in die Offensive. Für sie steht viel auf dem Spiel.

Esslingen - Nachdem die zwei privaten Esslinger Busunternehmer mehr als 80 Jahre gedeihlich mit der Stadt zusammengearbeitet haben, kämpfen sie jetzt gegen die Stadt um ihre wirtschaftliche Zukunft. Sie brauchen Planungssicherheit, denn auch sie haben eine soziale Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern. Es spricht für die Seriosität der Unternehmer, dass sie trotz allem zu fairen Mitteln gegriffen haben, auch in den gerichtlichen Auseinandersetzungen, die jetzt anstehen.

Die Präsentation des neuen E-Busses war ein kluger Schachzug. Denn bisher ist die Diskussion stets technisch geführt worden. Die Stadt bezweifelte, dass die Busunternehmer Elektromobilität können und wollen, jetzt beweisen Fischle und Schlienz das Gegenteil.

Dahinter steckt eine politische Dimension: Die Stadt wird ihren Verkehrsbetrieb mit seinen rund 121 Mitarbeitern ungern zugunsten privater Unternehmer aufgeben. Aber auch bei diesen stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel. Deshalb müsste man jetzt eigentlich einen Probelauf starten. Denn beide Seiten haben den Beweis noch nicht angetreten, ob sich der neue Bus im Linienbetrieb bewährt oder nicht. Die ÖPNV-Nutzer indessen dürfte dieser Streit wenig interessieren. Sie wünschen sich gute, billige und umweltfreundliche Busse.