Kommt der Bus, oder kommt er nicht? In Filderstadt sind sich da einige zurzeit nicht mehr so sicher. Foto: Judith A. Sägesser

Bevor es am 21. Januar zu einer Aussprache zum kritisierten Busverkehr in und um Filderstadt kommt, äußern sich noch mal Parteivertreter zu der Angelegenheit. Es geht dabei um eigene Beobachtungen, aber auch um Verantwortung.

FilderstadtA
m 21. Januar ist ein wichtiger Termin für alle, die sich seit Monaten über die Busse auf den Fildern ärgern. Bei einem Runden Tisch – der nicht öffentlich ist – sollen sich die Beteiligten über die Probleme austauschen und möglichst eine Lösung finden. Bekanntlich läuft es nicht rund, immer wieder wird kritisiert, die Busse seien unpünktlich, die Fahrer würden teils die Routen nicht kennen, und die Fahrzeuge seien nicht alle in technisch einwandfreiem Zustand.

Einer, der ein wachsames Auge auf den Busverkehr hat, ist der Grünen-Bundestagsabgeordnete Mattias Gastel. Er teilt nun mit, dass er in den vergangenen Tagen seine Fahren mit den 800er-Linien dokumentiert habe. Sein Fazit: „Zehn der zwölf Busse waren pünktlich.“ Das Verhalten der Fahrer sei „nicht zu beanstanden“ gewesen. Und auch „optisch“ seien alle von Gastel benutzten Busse in „gutem Zustand“ gewesen. Das größte Problem sei die mangelnde Beeinflussung der Ampeln durch die Busse. „Dadurch gehen vor allem in den Hauptverkehrszeiten wertvolle Zeit und gegebenenfalls auch Anschlüsse an roten Ampeln verloren“, schreibt er.

Das Chaos bei den Bussen sei nicht überraschend

Auch die Linke hat eine Mitteilung zu den Problemen veröffentlicht. Sie wird unterstützt von Vertretern aus Filderstadt, dem Kreisrat und der Regionalversammlung. Sie erklären sich die entstandenen Probleme vor allem so: Weil bei der Ausschreibung der „Billigste“ zum Zug gekommen sei und der oftmals Sozialstandards nicht einhalte, sei das nun bemängelte Chaos nicht überraschend. „Nicht umsonst hat die Kreistagsfraktion der Linken immer wieder verbindliche Qualitäts- und Sozialstandards in Ausschreibungen für Busverkehre gefordert“, wird Peter Rauscher, Fraktionsvorsitzender der Linken im Esslinger Kreistag, zitiert. „Die Mehrheit hat das immer abgelehnt und trägt deswegen Mitverantwortung für das Desaster.“ Man müsse nun auf die Verantwortlichen einwirken – notfalls mit Sanktionen. „Das vorzeitige Kündigen von Verträgen wäre auch hier ein Mittel der Wahl“, heißt es in der Mitteilung.

Das zuständige Unternehmen ist Melchinger aus dem Aichtal, beauftragt worden ist es von der Bahn-Tochter Friedrich-Müller-Omnibus (FMO). Vergeben wurden die Linien vom Landkreis Esslingen, Start war Dezember 2018. Vorher waren die Stuttgarter Straßenbahnen zuständig.