Das separat stehende Werbeschild muss links oder rechts vom Wartehäuschen angebracht werden. Die SSB stimmt gerade mit den städtischen Ämtern ab, an welche Stelle das Schild soll. Foto: Fritzsche

Nachdem nun nach jahrelangem Zank klar ist, dass ein Buswartehäuschen an die Alte Post in Plieningen gebaut werden kann, stellt sich eine neue Frage: Wohin mit der obligatorischen Werbetafel?

Plieningen - Zur unendlichen Geschichte um das Buswartehäuschen an der Haltestelle Plieningen Post hat Peter Krauß zuallererst dieses kommentiert: „Wenn Sie bei Ihrem Beschluss von 2010 geblieben wären, hätten wir heute schon ein Wartehäuschen.“

Werbung ist eine Notwendigkeit

Krauß war als Leiter der Ausführungsplanung der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Plieningen/Birkach zu Gast, um zum Thema Buswartehäuschen Auskunft zu geben. 2010 habe das Gremium entschieden, das Wartehäuschen an der Post mittig zu platzieren, sagte er. Erst bei einem Ortstermin habe der Bezirksbeirat den Vorschlag gemacht, das Häuschen nach hinten an die Treppe zu rücken. Wie berichtet, beißt sich dies mit dem Denkmalschutz des alten Postgebäudes, da das Wartehäuschen Werbeschilder haben wird.

Die, so betonte Peter Krauß, seien eine Notwendigkeit: „Ohne Werbung keine Wartehalle.“ Die Kosten für Aufstellung, Reinigung und eventuelle Instandsetzung würden über die Werbeeinnahmen beglichen.

Noch nicht genehmigt

Jetzt, da sich der neue Baubürgermeister Peter Pätzold eingeschaltet hat, „haben wir eine Lösung“, sagte Krauß. Die sei aber noch nicht baurechtlich genehmigt, man sei noch in der Abstimmung mit den beteiligten Ämtern. Problematisch scheint die Platzierung der Werbetafel zu sein: Ähnlich wie an der Bushaltestelle Charlottenplatz wird diese sich nicht in einer Wand des Wartehäuschens befinden, sondern ein paar Meter entfernt für sich alleine stehen. „Weiter als zehn, 15 Meter soll sie nicht weg sein“, sagte Krauß. Sie müsse außerdem quer zur Straße ausgerichtet sein, damit die Autofahrer sie sehen können. Auf der Seite zur neuen Eisdiele hin könne die Werbetafel nicht angebracht werden: „Dann sind für den heranfahrenden Busfahrer die dahinter Wartenden schlecht sichtbar, besonders im Dunkeln.“

Aus den Zuschauerrängen kam ein Vorschlag von Helga Vetter, ehemalige Bezirks- und Stadträtin: Sie merkte an, dass die Ecke Filderhauptstraße/Halfgarten eine „Gefahrenstelle beim Abbiegen“ sei. Aufgrund der niedrigen Bordsteinkante parkten hier immer wieder Lieferwagen und Autos der dort ansässigen Autowerkstatt, so dass die Sicht in den Halfgarten versperrt sei. „Wenn das Werbeschild da hinkommt, dann wären zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.“ Dieser Gedanke sei ihm auch schon gekommen, erwiderte Peter Krauß: „Die Abstimmung mit dem Amt für öffentliche Ordnung und dem Stadtplanungsamt wird nicht ganz einfach werden.“ Auf den Zeitplan angesprochen, erklärte Krauß, dass man am Baugesuch arbeite: „Nach dessen Einreichung dauert es erfahrungsgemäß sechs bis acht Wochen, bis gebaut wird.“

Birkacher Bushäusle wird geprüft

Auch zu zwei weiteren möglichen Buswartehäuschen für Plieningen und Birkach gab Krauß Auskunft. Schon vor einigen Jahren habe er die Bushaltestelle Birkheckenstraße ausmessen lassen. „Bisher ist das immer am Votum der Anlieger gescheitert“, sagte Krauß, besonders der umliegenden Läden. „Ich brauche ein einstimmiges Votum von Ihnen, dann mache ich ein Baugesuch.“ Das Nein der Anlieger zum Wartehäuschen schien dem Gremium neu zu sein. Als Vorsitzende des Gewerbe- und Handelsvereins Birkach sagte Anna Ventouri (Freie Wähler): „Ich denke, das kriegen wir hin.“

Was ein Wartehäuschen für den Busstopp Im Chausseefeld Richtung Möhringen angeht, so hatte Krauß nicht viel Hoffnung: „Der Platz wäre da, aber es lohnt sich aufgrund der geringen Frequenz nicht.“ Er werde es einbringen, die Chancen stünden aber nicht gut.

Krauß bekam vom Gremium schlussendlich auch das gewünschte einstimmige Votum – aber eben nicht nur für die Birkheckenstraße, sondern auch für das Häuschen am Halt Im Chausseefeld.