Hunderte Koalas sind durch die Buschbrände in Australien getötet oder verletzt worden. Foto: AFP/SAEED KHAN

Ein Koala wurde durch traurige Umstände berühmt. Ein Video seiner Rettung aus den Flammen der Buschbrände an der australischen Westküste ging um die Welt. Nun ist Lewis trotzdem verstorben.

Port Macquarie - Die Australierin Toni Doherty gab in der vergangenen Woche sprichwörtlich ihr letztes Hemd für einen ums Leben kämpfenden Koala in Port Macquarie. Sie opferte ihr eigenes Shirt, um den Koala vor den Flammen der an der australischen Westküste um sich schlagenden Buschbrände zu retten. Daraufhin gab sie ihm zu trinken und übergoss ihn mit Wasser, um seine starken Verbrennungen zu lindern. Das Video dazu ging um die Welt.

Doherty taufte das Beuteltier auf den Namen eines ihrer Enkelkinder. Lewis wurde seitdem im Koala Hospital in Port Macquarie behandelt. Am heutigen Dienstag kam die traurige Nachricht. Lewis hat es nicht geschafft. In einem Facebook-Post teilte das Krankenhaus mit, dass es den Koala einschläfern musste. „Wir posteten vor kurzem, dass Verbrennungsverletzungen sich verschlechtern können, bevor sie besser werden. In Ellenborough Lewis’ Fall wurden die Verbrennungen schlimmer und hätten sich unglücklicherweise nicht gebessert“, heißt es in dem Statement.

Koalas „funktionell ausgestorben“

Toni Doherty und ihre Familie bedauerten den Tod ihres Schützlings. „Wir sind natürlich sehr traurig darüber, da wir gehofft haben, dass er durchkommt, aber wir akzeptieren, dass seine Verletzungen schwerwiegend und schwächend waren und ziemlich schmerzhaft gewesen wären“, sagte Peter Doherty gegenüber dem Sender Nine.News.

Die Buschfeuer an der australischen Westküste halten derweil weiter an. Mindestens vier Menschen und viele Tiere sollen bisher ums Leben gekommen sein. Deborah Tabart, die Vorsitzende der australischen Koala Foundation, schätzt die Zahl der gestorbenen Koalas auf über 1000. Zudem sei 80 Prozent deren Lebensraum zerstört, was bedeutet, dass die Beuteltiere „funktionell ausgestorben“ wären. Dieser Fall tritt ein, wenn eine Population so begrenzt wird, dass sie in ihrem Ökosystem keine bedeutende Rolle mehr spielt und die Population nicht mehr lebensfähig ist.