VVS-Chefin Cornelia Christian (l.) und Landesverkehrsminister Winfried Hermann werben für die neuen Nahverkehrs-Apps des Landes und des VVS. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das Land und der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) bieten neue Apps an. Das Ziel: die Nutzung von Bus und Bahn einfacher zu machen. Für Bestandskunden gibt es Herausforderungen.

Die App kennt nun den Heimweg: die Möglichkeit, den eigenen Wohnort als wiederkehrendes Ziel in einer Favoritenliste zu speichern, ist nur eine von mehreren Funktionalitäten, die bei der neuen App des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) hinzugekommen ist. VVS-Chefin Cornelia Christian und Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) haben die neue Anwendung am Mittwoch vorgestellt.

 

Land und VVS setzen auf neue Apps: Verbesserte Funktionen im Fokus

Der Minister war mit an Bord, weil das Land die Gunst der Stunde ergriffen hat, und auch die eigene Nahverkehrs-App, die den Namen der Mobilitätsdachmarke des Landes „bwegt“ trägt, ebenfalls neu aufzusetzen. Christian und Hermann lobten die gemeinsame Arbeitsgruppe, die ohnehin schon gute Apps nochmals deutlich besser gemacht habe.

Die bisherige VVS-App verzeichnet 600000 aktive Nutzer. Täglich erteilt sie drei Millionen Fahrtauskünfte. Und in ihr ist – anders als in der bwegt-App – der Fahrkartenkauf und die -speicherung von Abos, etwa dem Deutschlandticket, möglich.

Wer sein Abo in die neue App umzihen möchte, benötigt seine Anmeldedaten. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Als Neuerung bietet die Landes-App die sogannte CiCo-Funktion. Die Abkürzung steht für Check in und Check out. Wer sich nicht durch langwierige Tariftabellen kämpfen oder sich in die Funktionsweise von Fahrkartenautomaten einarbeiten möchte, aktiviert die Funktion bei Fahrtantritt und beendet sie beim Ausstieg. Das System im Hintergrund ermittelt darauf den günstigsten Fahrpreis für die zurückgelegte Strecke. „Das ist eine tolle Idee, die aber noch nicht so genutzt wird, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt Hermann über das vor zwei Jahren präsentierte Konzept. Von der Integration in die bwegt-App verspricht er sich mehr Akzeptanz.

Neue VVS-App: Fahrradrouten, Park+Ride und Umgebungssuche

Neu in der VVS-App ist neben der Speicherung wiederkehrender Ziele etwa die Anzeige von Fahrradrouten und ein Navigator zum nächstgelegenen Park+Ride-Parkplatz. Zudem kann sie oft frequentierte Haltestellen oder Umsteigepunkte im Auge behalten und meldet sich, wenn dort der Verkehr vom Fahrplan abweicht. Sowohl die VVS- wie auch bwegt-App sind nun mit einer Umgebungssuche ausgestattet. Wer möchte, kann sich orten lassen und bekommt dann die Information, wo die nächste Haltestelle ist – aber auch, wo die nächstgelegenen Sharingfahrzeuge stehen. Das gilt sowohl für Auto- wie auch für Rolleranbieter. Das Buchen dieser Angebote findet dann allerdings auf den Plattformen der jeweiligen Vermieter statt.

Zuglängen und Auslastung auf einen Blick

Die VVS-Anwendung gibt zudem künftig Aufschluss darüber, wie lang die eingesetzten Züge sind, was bei S- und Stuttgarter Stadtbahn variieren kann. Auch soll dem Nutzer angezeigt werden, welche Teile der Bahn wie stark ausgelastet sind. Beide Funktionen sind allerdings davon abhängig, ob die Betreiber der Züge und Bahnen diese Informationen auch bereitstellen.

Die bisherigen Apps von bwegt und VVS bleiben bis auf weiteres in Betrieb. Die neuen müssen frisch aus den einschlägigen Stores heruntergeladen werden. Eine besondere Herausforderung ergibt sich für diejenigen Nutzer, die ihr Abo heute schon in der VVS-App gespeichert haben und dieses in die neue Anwendung umziehen möchten. Dabei werden die Anmeldedaten abermals abgefragt, die in der aktuellen Nutzung nicht eingegeben werden müssen und daher vielleicht dem einen oder andere nicht mehr in Erinnerung sind.