Die Anwohner am Burggrafenweg in Kaltental wünschen sich eine richtige Schranke. Foto: privat

Eine Verkehrszählung spricht gegen eine Sperrung des Burggrafenwegs. Im Juni wird noch mal gezählt. Die Anwohner und der Bezirksbeirat wünschen sich aber schon seit längerem eine Schranke an dieser Stelle.

S-Kaltental - Fünf Fahrzeuge sind es nur gewesen, als das Tiefbauamt das Verkehrsaufkommen im Burggrafenweg gezählt hat. Ihren Posten hatten die Mitarbeiter des Tiefbauamts an einem Vormittag Ende Februar bezogen. Der Anlass ist eine schon lange von Anwohnern und auch vom Bezirksbeirat erhobene Forderung, am Burggrafenweg eine Schranke oder einen Poller zu installieren. Im Herbst 2011 hatte das Gremium sich nach langer Diskussion dafür ausgesprochen. Die Gründe liegen auf Hand: Der Weg ist sehr schmal und steil. Fährt ein Fahrzeug durch, müssen Fußgänger in die Böschung ausweichen. Hin und wieder ist es zu gefährlichen Situationen gekommen, im Dezember 2012 gab es einen Unfall, bei dem ein Fahrzeug gegen das Geländer gerutscht ist. Zwar ist der Burggrafenweg nur für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben; er wird aber gerne als Abkürzung nach Möhringen genutzt.

Laut Tiefbauamt ist die Situation nicht akut

Glaubt man der Zählung des Tiefbauamts, ist die Situation jedoch nicht akut. Fünf Fahrzeuge seien kaum nennenswert, sagt David Hueber, der beim Tiefbauamt als Fachgebietsleiter für den Planungsbezirk Mitte/Nord zuständig ist. „Von Schleichverkehr kann man hier also nicht sprechen.“ Eine Schranke sei bei dieser Menge an Fahrzeugen nicht gerechtfertigt.

Der Bezirksvorsteher Rupert Kellermann ist mit dieser Aussage freilich nicht zufrieden. Vor allem nicht mit dem Zeitpunkt, der für die Zählung gewählt worden ist. „Ich habe das Tiefbauamt gebeten, nochmals zu zählen, und zwar in einem Zeitraum, in dem sich die Anwohner tatsächlich beschwert haben“, sagt er.

Im Juni soll erneut gezählt werden

Dies soll im Juni nun geschehen, so Hueber. „Im Anschluss werden wir zusammen mit dem Ordnungsamt und dem Bezirksvorsteher das Ergebnis auswerten“, sagt er. Dass sein Amt von einer Schranke nicht begeistert ist, ist ein offenes Geheimnis: Der Aufwand sei groß, das Verteilen von Schlüsseln an Berechtigte stelle ein Problem dar. Kellermann jedenfalls kündigt Gegenwehr an: „Wenn das Ergebnis der Zählung beweist, dass eine Schranke nötig ist, werde ich darauf bestehen“, sagt er. Sobald er die Zählung des Tiefbauamts vorliegen habe, werde er das Thema auf die Tagesordnung des Bezirksbeirats setzen. Damit rechne er allerdings nicht mehr vor der Sommerpause.