Das fünfstöckige Gebäude an der St.-Pöltener-Straße wurde 1983 eingeweiht. Foto: Archiv/Lederer

Im Burgenlandzentrum in Feuerbach sollen ein Pflegeheim sowie das Stadtteil- und Familienzentrum eröffnet werden. Doch der Einweihungstermin der beiden Einrichtungen liegt immer noch in weiter Ferne.

Das Burgenlandzentrum liegt im Herzen Feuerbachs. Oberbürgermeister Manfred Rommel eröffnete den fünfstöckigen Gebäudekomplex am 12. Oktober 1983. Die Stadtteilbibliothek ist dort beheimatet und die Stuttgarter Musikschule. Es gibt eine Kita, und das BHZ (ehemals Behindertenzentrum) hat Räume für seine Kreativwerkstatt angemietet. Bis vor wenigen Wochen fanden dort auch noch Gottesdienste in der Lutherkirche statt, bevor die evangelische Kirche das Gotteshaus an die Stadt Stuttgart verkauft hat. Auch das Richard-Bürger-Heim ist mittlerweile geschlossen. Bis Mitte/Ende 2020 gab es 42 Pflegeplätze in der Einrichtung im Burgenlandzentrum. Doch die neue Landesheimbauverordnung, die seit September 2019 nur noch Einzelzimmer in der stationären Pflege erlaubt, hatte zur Folge, dass die Einrichtung wirtschaftlich nicht mehr tragfähig war – sehr zum Bedauern des Trägers, der Evangelischen Altenheimat. Die Vorsitzende des Vorstands, Gabriele Blume, sagte im August 2020 gegenüber unserer Zeitung, dass „ein bekannter und beliebter Träger aus Stuttgart“ die Räumlichkeiten im Burgenlandzentrum übernehmen werde. „Die Vertragsverhandlungen sind abgeschlossen. Ich denke, dass der neue Eigentümer nächste Woche an die Öffentlichkeit geht.“ Doch das ist bis heute nicht geschehen.

Bezirksbeiräte bedauern, dass Zusagen nicht eingehalten werden

Mittlerweile ist es aber in Feuerbach ein offenes Geheimnis, dass die Else-Heydlauf-Stiftung ins Burgenlandzentrum ziehen möchte. Der Träger, das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg, möchte auf Anfrage unserer Zeitung „zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts kommunizieren“. Allerdings waren Vertreter der Stiftung im Mai schon in nicht öffentlicher Sitzung des Bezirksbeirats, um ihr Projekt vorzustellen. Die Stiftung betreibt aktuell in Zuffenhausen eine Einrichtung. „Unser Angebot reicht vom Pflegeheim über betreutes Wohnen bis hin zu Besonderheiten wie junge Pflege oder einer Wohngruppe für Menschen mit Demenz“, heißt es auf der Internetseite. Warum es in Feuerbach nicht vorangeht? Der Brandschutz soll das Problem sein, heißt es aus den Reihen der Lokalpolitiker.

Der Brandschutz ist wohl auch aktuell dafür verantwortlich, dass es an anderer Stelle im Burgenlandzentrum nicht vorangeht. Ende 2019 fiel im Gemeinderat der Beschluss, dass Feuerbach ein Stadtteil- und Familienzentrum plus erhalten soll. „Das sind Treffpunkte im Quartier, die sowohl Angebote für Familien und Kinder wie auch für ältere Menschen in Stuttgart anbieten“, lautet die Definition des Angebots auf der Internetseite der Stadt.

Dass Feuerbach so eine Einrichtung braucht, da ist man sich auch im Bezirksbeirat sicher. Doch die Geduld der Lokalpolitiker ist langsam erschöpft. In regelmäßigen Abständen fragen sie nach dem Stand der Dinge. Und auch die jüngste Antwort der Stadtverwaltung entfachte nicht gerade Jubelstürme. Für die Inbetriebnahme des Stadtteil- und Familienzentrums sei eine neue Baugenehmigung erforderlich. Nun müsse erst einmal ein Brandschutzkonzept erstellt werden. Das Liegenschaftsamt gehe davon aus, dass frühestens Ende 2022/Anfang 2023 mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme zu rechnen sei. Aber auch an dieses Datum glauben einige Bezirksbeiräte nicht. Immer wieder würden Zusagen nicht eingehalten, moniert das stellvertretende Ratsmitglied Roland Saur (Die Fraktion).