Lamborghini Gallardo LP 570-4 (rechts), Lamborghini Gallardo 560-4 (links)
 Foto: EPA

Schräge Farben, schnelle Autos, schöne Frauen - die Hingucker des Pariser Automobilsalons gibt es in unserer Bilderstrecke.

Paris - Wer sich auf dem Pariser Automobilsalon die Peugeot-Studie 2008 anschaut, braucht beinahe eine Sonnenbrille. Denn die Franzosen haben sie in einer grell-gelben Signalfarbe lackiert, wie man sie sonst eigentlich nur von Rettungsfahrzeugen kennt. Der Entwurf für einen kleinen Geländewagen ist damit auf der Messe (Publikumstage: 29. September bis 14. Oktober) nicht zu übersehen - und er ist längst nicht der einzige Hingucker dieser Art.

Denn auf diese Effekthascherei setzt nicht nur Peugeot: Während die Kunden Neuwagen seit Jahr und Tag vor allem in Silber, Grau und gedeckten Farben bestellen, treiben es die Autohersteller in Paris ziemlich bunt. Der Renault-Stand zum Beispiel, auf dem der neue Clio in mehreren Varianten präsentiert wird, gleicht einer Schale Smarties: In kleinen Gruppen sind die farbenfrohen Fahrzeuge dort kunterbunt arrangiert.

Kias neuer dreitüriger Kompaktwagen ProCee'd sieht aus, als sei er aus Kupfer statt aus Stahl. Der Smart Forstars schillert in einem Bonbon-Rot mit silbernem Glitzereffekt. Und bei Fiat und Mini sind die Autos so bunt beklebt, als kämen sie geradewegs aus einem Tattoo-Studio.

Mut zu schrägen Farben

Auch bei teuren und großen Autos zeigen die Hersteller in Paris den Mut zu schrägen Farben. So steht der frisch überarbeitete Lamborghini Gallardo in einem kräftigen Dotter-Gelb auf der Messe. Und während BMW seine Studie Active Tourer in einem ziemlich konventionellen Silber-Bronze-Ton lackiert hat, präsentiert das Tochterunternehmen Rolls-Royce am Stand gegenüber ein 500 000 Euro teures Cabrio in einer Farbe, die bei den Briten „Powder Blue“ heißt - und bei allen anderen als Babyblau durchgehen würde.

Besonders bunt geht es bei Opel zu. Bei den Rüsselsheimern dreht sich alles um den neuen Kleinwagen Adam, der als Liftstyle-Winzling zum Beispiel dem Mini Konkurrenz machen soll. Neben schmucken Formen setzt Opel dafür auf frische Farben: In dem guten Dutzend Schaustücke gleicht keines dem anderen, jedes ist in zwei Farben lackiert. Und an den Wänden des Messestands hängen zusätzlich noch Modellautos in alternativen Tönen. Die überraschen nicht nur mit teilweise skurrilen Kombinationen, sondern erst recht mit ihren Namen: „Red'n'Roll“, „White My Fire“, „James Blonde“ oder „I'll be Black“ zeugen von einer gewissen Fantasie der Marketing-Abteilung.

Die gibt es offenbar nicht überall. So hat zwar Mercedes nach Informationen aus Unternehmenskreisen lange die passende Farbe für den elektrischen Supersportwagen SLS AMG Coupé Electric Drive gesucht und mit einer metallisch-blau schimmernden Folierung den vielleicht schrillsten Ton der Messe getroffen. Die Farbe ist so eigenwillig, dass den Schwaben bisher noch kein passender Name dafür eingefallen ist - was nicht bedeute, dass der SLS in dem Blitzblau-Ton nicht bestellbar sein wird, versicherte ein Mercedes-Sprecher: „Wenn ein Kunde den Wagen so haben will, werden wir ihn auch entsprechend ausliefern. Nicht jeder Silberpfeil muss schließlich silbern sein.“