In Immendingen werden die Panzer auf Schienen gebracht. Foto: dpa

Im Rahmen einer Abschreckung Russlands in den baltischen Staaten verlegt die Nato derzeit Truppen an die litauische Grenze. Mit dabei sind nun Panzer und Soldaten aus Baden-Württemberg.

Immendingen - Die Bundeswehr schickt weitere Panzer nach Litauen, um Russland abzuschrecken. Im baden-württembergischen Immendingen wurden am Donnerstag 13 „Boxer“-Radpanzer und ein Bergepanzer „Büffel“ auf Schienen verladen. Etwa vier Tage dauert die Reise nach Litauen zum Stützpunkt in Rukla, wie die Bundeswehr mitteilte.

Das Jägerbataillon 292 aus Donaueschingen löst dort die Panzergrenadiere aus dem sächsischen Marienberg ab. Es gehe um „Rückversicherung für die Baltenstaaten“, sagte der Kommandeur Wolf Rüdiger Otto.

Größte Truppenverlegung seit dem Kalten Krieg

Das Bataillon habe sich in den vergangenen Monaten intensiv auf den Auftrag vorbereitet. 150 Fahrzeuge und 60 Container müssten insgesamt quer durch Europa verfrachtet werden, hieß es.

Seit sich Moskau die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim 2014 einverleibt hat, wächst im Baltikum die Sorge vor einer russischen Invasion. Die Nato schickte deshalb Bataillone von jeweils 1000 Soldaten nach Estland, Lettland und Litauen sowie Polen – es ist die größte Truppenverlegung der Nato Richtung Osten seit Ende des Kalten Krieges. Die Bundeswehr führt den Gefechtsverband in Litauen an.

500 Deutsche in Litauen stationiert

Rund 500 deutsche Soldaten sind seit einem Jahr in Litauen zur Abschreckung Russlands stationiert. Alle sechs Monate müssen die Kontingente rotieren, weil die Nato-Russland-Grundakte eine dauerhafte Stationierung von Kampftruppen an der Ostflanke des Bündnisgebiets verbietet.