Marcus Schäfer (links) und Matthias Colling vermessen auch das Totholz im Wald. Foto: Faltin

Alle zehn Jahre wird im deutschen Wald ganz unromantisch Inventur gemacht: Dann sind Teams mit seltsamen Geräten und Outdoor-Computer unterwegs und sammeln an 80 000 Punkten Daten. Marcus Schäfer ist für 1450 Stichproben im Schwarzwald zuständig – ein Besuch im Fichtenforst.

Rötenbach - Auf den ersten Blick könnte man Marcus Schäfer und Matthias Colling mit ihren großen Rucksäcken für Wanderer halten – aber Wanderer streifen nicht abseits des Weges durch den Wald, und auch die Gerätschaften, die die beiden bei ihrem Gang durch eine Fichtenschonung bei Rötenbach in der Nähe des Titisees an ihren Outdoorjacken hängen haben, sehen doch recht merkwürdig aus. Rot-weiße Stangen, wie man sie von Baustellen kennt, sind da noch das Unauffälligste. Bald piepst ein Metalldetektor, als seien sie Schatzsucher, schrill vor sich hin. Schäfer orientiert sich mit einem Kompass, der nicht die normalen 360 Grad aufweist, sondern 400. Und er schaut angestrengt durch ein Gerät namens Criterion, dessen Funktion der Laie auch nach zweimaligem Erklären nicht recht verstehen kann.