Klaus-Peter Murawski und Margot Kuon in der Villa Reitzenstein. Foto: Lichtgut/Verena Ecker

Seit 27 Jahren Mutter eines neurologisch erkrankten Sohnes, seit 20 Jahren Vereinsvorsitzende bei Funk und aktiv für betroffene Kinder, Eltern und deren bestmögliche medizinische Versorgung: Für ihr ehrenamtliches Engagement erhielt Margot Kuon nun das Bundesverdienstkreuz.

Stuttgart - Zwanzig Jahre ehrenamtlich aktiv und das Ziel nie aus den Augen verloren – allein das ist alle Ehre wert. Margot Kuon gründete 1996 den Förderverein Funk für neurologisch erkrankte Kinder und unterstützt seitdem als Vorstandsfrau betroffene Familien und das Olgäle bei der medizinischen Versorgungdieser Patienten. Am Dienstag ist die 58-Jährige in der Villa Reitzenstein, dem Sitz des Staatsministeriums, mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden.

Etliche Chefärzte des Olgahospitals, darunter Franz-Josef Kretz, Axel Enninger, Markus Blankenburg und Andreas Oberle hatten Kuon die Ehre erwiesen. Politiker wie der ehemalige Erste Bürgermeister Gerhard Lang und die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Maag, deren Stuttgarter Büro Kuon beruflich leitet, sowie viele andere Weggefährten hatten sich um die zierliche, zielstrebige Frau im runden Saal der Villa versammelt – Staatsminister Klaus-Peter Murawski (Grüne), ehemals Krankenhausbürgermeister in Stuttgart, fand sich unter alten Bekannten wieder. Der Chef der Staatskanzlei lobte Kuon für ihr „herausragendes Engagement und ihre aufopfernde Hilfe“. Der Förderverein Funk sei für Eltern „eine Anlaufstation, eine Kontaktstelle sowie eine Plattform zum Erfahrungsaustausch“.

Eine Million Euro Spenden gesammelt

Margot Kuon hatte den Verein in einer Zeit gegründet, in der über Beeinträchtigungen von Kindern vor allem geschwiegen wurde. Sie hat aus Überzeugung gehandelt, da sie als Mutter eines heute 27 Jahren alten, betroffenen Kindes die Bedürfnisse aller Beteiligten gut kannte. Der Verein unterstützt seit Jahren die Neuropädiatrie am Olgäle zudem mit medizinischen Geräten, Spielmaterial und Angeboten für Eltern, und er finanziert die psychosoziale und psychologische Betreuung neurologisch erkrankter Kinder im Olgäle.

Dazu treibt die gebürtige Lörracherin und diplomierte Verwaltungswissenschaftlerin mit Nonchalance und Beharrlichkeit Spenden ein, die sich mittlerweile auf mehr als eine Million Euro summiert haben. Sie knüpft Netzwerke zu Selbsthilfegruppen und Institutionen, und die Fragen, die Kuon mit neuen Projekten aufgreift, wachsen mit den Kindern mit: Zurzeit setzt sie sich für die Folgebetreuung behinderter junger Erwachsener ein, die weder von Kinderärzten noch dem Olgahospital weiter betreut werden dürfen. Murawskis Laudatio endete damit: „Ihre Menschlichkeit, Ihre Erfahrung und Ihre Ziele machen Sie zu einer besonderen Person.“