Klare Ansage: Julian Nagelsmann mit Chris Führich Foto: imago/ActionPictures

Die Krise des VfB Stuttgart ist auch eine des Chris Führich – nach schwankenden Leistungen ist der Linksaußen nun nicht mehr für die DFB-Elf nominiert. Julian Nagelsmann wird deutlich.

Als Julian Nagelsmann über Chris Führich spricht, verfällt er zunächst kurz ins Englische. „Er hat gerade keinen Top-Run, er hat zwar relativ viel Spielzeit, aber das Outcome ist überschaubar“, sagt der Bundestrainer – und attestiert dem Offensivmann des VfB Stuttgart also, dass er gerade keinen Top-Lauf habe und das Ergebnis bei der hohen Spielzeit, genau: überschaubar ist.

 

Dem kann man mit Blick auf Führichs jüngste Leistungen im Trikot des VfB Stuttgart kaum widersprechen – weshalb die Nichtnominierung des Linksaußen für die beiden Nations-League-Spiele der DFB-Elf gegen Italien (20. und 23. März) von diesem Gesichtspunkt her folgerichtig ist.

Denn keine Frage, die aktuelle Krise des VfB ist auch eine des Chris Führich, dessen Leistungen in den vergangenen Wochen schwankend waren und dessen Effizienz vor des Gegners Tor zu wünschen übrig lässt. Bei seinen 24 Bundesliga-Einsätzen in dieser Runde erzielte der Offensivmann ein Tor und lieferte vier Vorlagen. Das meint Nagelsmann mit dem „überschaubaren Ergebnis“.

Der Bundestrainer also nominiert Führich nun im Gegensatz zu den vergangenen Länderspielblöcken im Herbst dieses Mal nicht – und geht, als er über seine Entscheidungsfindung spricht, ins Detail. Spieler von Clubs, bei denen es aktuell nicht hundertprozentig gut laufe, müssten, so sagt es Nagelsmann also, extrem herausstechen: „Oft hast du ein Gesamtgefüge wie beim VfB in der vergangenen Saison, das sehr gut funktioniert hat – dann hast du die Chance, mehr Spieler von diesem Club mitzunehmen, weil die vom Vertrauen her gerade gut sind, weil die Abläufe und die Struktur gut sind und es einfach gut läuft.“

Aktuell, ergänzt der Bundestrainer, laufe es aber beim VfB eben nicht herausragend gut: „Und dann ist die Einzelspieler-Leistung auch von Chris gerade so, dass mir das Outcome (also das Ergebnis, siehe oben) aktuell zu wenig ist.“ Ihm gehe es dabei, so Nagelsmann weiter, nicht nur „stupide um Vorlagen und Tore, sondern auch um gefühlt gefährliche Situationen vor dem gegnerischen Tor“. Führich sei immer sehr engagiert, sagt der Trainer, „das weiß er auch, und das halte ich ihm auch immer zugute. Chris will immer, er ist keiner, der irgendwie die Handbremse anzieht und sagt, das ist mir egal, ich mach jetzt mal ein bisschen langsamer.“


Ein Tick mehr

Aber, so sagt das Nagelsmann zum Schluss: „Am Ende muss ein Tick mehr dabei herauskommen bei seinen Aktionen – wenn du seine Quote umgemünzt auf seine Spielzeit siehst, ist die einfach nicht gut genug.“

Eben: simply not good enough.