Wen kann man im Wahlkreis Backnang/Schwäbisch Gmünd wählen? – klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Am 26. September ist Bundestagswahl. Im Wahlkreis Backnang/Schwäbisch Gmünd schicken zehn Parteien Kandidaten ins Rennen. Wir stellen sie vor.

Backnang/Schwäbisch Gmünd - Das Kandidatenfeld ist weiblicher geworden. Zwei männliche Abgeordnete ziehen sich aus dem Bundestag zurück und wahrscheinlich werden ihnen zwei Frauen folgen.

Inge Gräßle (CDU)

„Mutig. Schwäbisch. Engagiert.“ lautet der Slogan der 60-jährigen gebürtigen Großkuchenerin, die mittlerweile in Schwäbisch Gmünd wohnt. Sie ist Journalistin von Beruf, hat bei der „Augsburger Allgemeinen“ volontiert, romanische Sprachen, Geschichte und Politikwissenschaften in Stuttgart und Paris studiert und in Berlin promoviert. Acht Jahre lang war die heutige Berufspolitikerin direkt gewähltes Mitglied im Landtag für den Kreis Heidenheim. In ihren 15 Jahren als Abgeordnete im Europaparlament war sie Vorsitzende des Haushaltskontrollausschusses. Die ehemalige Landesvorsitzende der Frauenunion ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Landesverdienstorden ausgezeichnet worden.

Ricarda Lang (Grüne)

Gerade einmal 27 Jahre jung, ist Ricarda Lang bereits seit fast zwei Jahren eine der stellvertretenden Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen. Das gibt die gebürtige Filderstädterin, die in Nürtingen aufgewachsen ist, auch als ihren Beruf an. Lang ist eigenen Angaben zufolge mit 18 Jahren zu den Grünen gekommen, von 2017 bis 2019 war sie Bundessprecherin der Grünen Jugend. Derzeit ist sie die frauenpolitische Sprecherin ihrer Partei und vor allem für die Themen Feminismus, Vielfalt und Strategien gegen Rechts zuständig. Als eine ihrer besonderen Eigenschaften gibt sie selbst auf Nachfrage an: „Redet laut ehemaligen Lehrern und vielen Wegbegleitern manchmal wie ein Wasserfall – aber versucht sich zu bessern.“

Tim-Luka Schwab (SPD)

Mit 21 Jahren der jüngste Bewerber ist Tim-Luka Schwab. Der Geschichtsstudent ist der SPD vor vier Jahren beigetreten. In den vergangenen Jahren habe er bis zu seiner Nominierung als Bundestagskandidat zusammen mit anderen jungen Menschen „Fridays for Future“-Proteste im Ostalbkreis organisiert. Mit 18 Jahren ist er in den Gemeinderat der Stadt Schwäbisch Gmünd gewählt worden, kurz darauf hat seine Partei ihn zum Ortsvereinsvorsitzenden bestimmt. Neben seinem Studium arbeitet er als Baum- und Industriekletterer.

David-Sebastian Hamm (FDP)

Der 44-jährige David-Sebastian Hamm ist erst seit zwei Jahren FDP-Mitglied, aber bereits Mitglied im Kreisvorstand seiner Partei. Der studierte Betriebswirt und Eventmanager ist in Esslingen geboren, in Lorch aufgewachsen und „im Remstal hängen geblieben“, wie er selbst sagt. Wirtschaft sei schon früh sein Thema gewesen. Während seiner beruflichen Karriere habe er sich in Berlin, Mailand und New York weitergebildet, um später sein Wissen nicht nur im Beruf anzuwenden, sondern auch an junge Menschen als Dozent weiterzugeben.

Andreas Wörner (AfD)

Der gelernte Kfz-Mechaniker und heutige Fertigungsplaner ist 2018 der AfD beigetreten, ein Jahr später wurde er als Abgeordneter in den Kreistag des Ostalbkreises gewählt. Als seine besonderen Eigenschaften gibt der 56-Jährige an: „schnelle Auffassungsgabe und analytisches Denken, strukturierte Arbeitsweise, Innovationsfähigkeit.“

Annette Keles (Die Linke)

Die 69-jährige Unternehmerin, promovierte Soziologin und Hochschuldozentin hat in diesem Jahr bereits eine Wahl hinter sich. Die Backnangerin, die Rosa Luxemburg als eines ihrer politischen Vorbilder nennt, hatte sich im Wahlkreis Backnang für Die Linke um ein Landtagsmandat beworben, dort aber lediglich 2,4 Prozent der Stimmen erhalten. Seit acht Jahren ist sie Mitglied der Linken und seit vier Jahren Mitglied des Kreisvorstands Rems-Murr. Als ihre Politikschwerpunkte im Bund nennt sie „Klimagerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit, Bildungsgerechtigkeit“.

Weitere Kandidaten

Außer den sechs derzeit im Bundestag vertretenen Parteien werden vier weitere auf dem Stimmzettel stehen. Michael Schoder für die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die Partei), Gabriele Regele für die Freien Wähler, Marianne Kolb für die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) und Stefan Schmidt für die Basisdemokratische Partei Deutschland (die Basis).

Zusätzlich zu dieser Vorstellung haben wir die Kandidaten im Wahlkreis Backnang/Schwäbisch Gmünd der im Bundestag vertretenen Parteien gebeten, möglichst knapp und knackig vorgegebene Sätze zu ergänzen. In einer Serie vor der Wahl am 26. September veröffentlichen wir ihre Rückmeldungen in den kommenden Tagen. Den Auftakt haben bereits die Antworten von Inge Gräßle (CDU) gemacht.