Beatrix von Storch auf Walhkampftour für die AfD. Foto: dpa

Eigentlich wollte die umstrittene AfD-Politikerin Beatrix von Storch am 13. September in Vaihingen um Stimmen für ihre Partei bei der Bundestagswahl werben. Doch nun muss sich die Partei nach einem anderen Versammlungsort umschauen.

Stuttgart - Der AfD-Kreisverband muss für die ursprünglich für den 13. September geplante Wahlkampfveranstaltung zur Bundestagswahl mit der Berliner Spitzenkandidatin und Parteivorstandsfrau Beatrix von Storch in Vaihingen einen anderen Veranstaltungsort suchen. Der Pächter der Vereinsgaststätte des TSV Georgii Allianz hat der Partei untersagt, die Räumlichkeiten für Wahlkampfzwecke zu nutzen. Nach Informationen dieser Zeitung hat dabei auch die Allianz-Versicherung, der das Vereinsareal in Vaihingen gehört und die dort einen Neubau ihrer Stuttgarter Zentrale plant, im Hintergrund Druck gemacht.

Mitte August hatte der Sprecher des AfD-Kreisverbandes, Bernd Klingler, die Veranstaltung mit der umstrittenen AfD-Politikerin angekündigt. Von Storch gilt innerhalb der AfD als Rechtsaußen, ihre Äußerungen zu einem möglichen Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlinge auf Facebook hatten im vergangenen Jahr nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch im AfD-Bundesvorstand für Kritik gesorgt. Nachdem der geplante Auftritt in Vaihingen bekannt geworden war, hatten im Internet linke Gruppierungen zu Gegendemonstrationen aufgerufen.

Das bestätigt auch die Vereinsvorsitzende des TSV Georgii Allianz, Heidemarie Haas. Sowohl der Pächter als auch sie selbst hätten entsprechende Mails aus der Antifa-Szene erhalten. Nach ihren Worten sei der italienischstämmige Pächter aufgrund sprachlicher Verständnisschwierigkeiten bei der Reservierung der Räume von einem Essen, nicht aber von einer Wahlkampfveranstaltung der AfD ausgegangen. Auch aus Sorge vor Aktionen aus der linken Szene habe er schließlich die Reservierung storniert.

Auch die AfD Stuttgart bestätigte den Vorgang. Man habe die Veranstaltung unter dem Parteinamen angemeldet und Beatrix von Storch als Rednerin angegeben. Der Gaststättenpächter habe seine Zusage mit der Begründung zurückgezogen, er wolle in seinen Räumen wie bisher auch keine politischen Veranstaltungen. Man sei nun auf der Suche nach einem Ersatzraum.