Wer aus dem Landkreis zieht in den nächsten Bundestag ein? Foto: dpa//Fabian Strauch

Insgesamt 15 Männer und Frauen aus dem Landkreis Ludwigsburg treten am 23. Februar zur Wahl an. Wer sind sie und was sind ihre Schwerpunkte?

Unter den Kandidaten aus dem Landkreis Ludwigsburg, die in den nächsten Bundestag einziehen möchten, sind sowohl „alte Polit-Hasen“ als auch Neulinge, die erstmals bei einer Wahl kandidieren.

 

Wahlkreis Ludwigsburg

Die CDU schickt erneut Steffen Bilger ins Rennen. Der Jurist Bilger, der zum Zeitpunkt der Wahl 46 Jahre alt sein wird, ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er setzt sich unter anderem für ein weiterhin differenziertes und verlässlicheres Bildungssystem ein, ein Europa, bei dem auch nationale Interessen gewahrt werden, Arbeit als Grundlage für soziale Gerechtigkeit, innere Sicherheit und eine bessere Integration derjenigen Migranten, die dauerhaft bleiben. Er will weniger bürokratische Auflagen für die Landwirtschaft und ist gegen eine Abschaffung der Schuldenbremse.

Für die SPD tritt wieder Macit Karaahmetoglu an. Der 56-jährige Rechtsanwalt zog erstmals im Jahr 2021 über die Landesliste in den Deutschen Bundestag ein. Einsetzen möchte er sich für eine gerechte Entlohnung von Arbeit, angemessene Renten, das Schließen von Steuerschlupflöchern für Konzerne, Chancengleichheit, den Kampf gegen den Klimawandel und die Bewältigung der Corona-Pandemie mit ihren Folgen für Finanzschwache.

Sandra Detzer ist die Kandidatin der Grünen. Die 44-jährige Politikwissenschaftlerin ist ebenfalls seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags. Sie will einen ökologischen Wandel der Wirtschaft sowie eine gleichberechtigte Beteiligung von Frauen in der Gesellschaft und möchte Klimaneutralität zum Innovationstreiber für den Wirtschaftsstandort machen.

Für die FDP geht Oliver Martin ins Rennen. Der 57-jährige Maschinenbauingenieur und Unternehmer legt seine Prioritäten auf genügend Wohnraum und will Menschen dabei unterstützen, in den eigenen vier Wänden zu leben, weil das ein wichtiges Element der Altersvorsorge sei. Auch die sichere Versorgung mit Medikamenten ist ihm ein Anliegen. In der Umweltpolitik plädiert er dafür, erst den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen, bevor der Stromverbrauch durch mehr Wärmepumpen und E-Autos erhöht wird.

Martin Hess ist wieder Kandidat der AfD. Der 54-jährige Polizeibeamte, der seit 2017 im Bundestag sitzt, hat sich in erster Linie das Thema innere Sicherheit auf die Fahnen geschrieben. Er moniert die zunehmenden Angriffe auf Einsatz- und Rettungskräfte, will eine Wende in der Migrationspolitik und verlangt, dass der Rechtsstaat Stärke zeigt im Umgang mit Gewalttätern und Extremisten jeglicher Couleur.

Nadja Schmidt kandidiert für die Linke. Die 46-jährige Gesundheits- und Krankenpflegerin möchte gerechte Bildung, wozu für sie unter anderem gebührenfreie Kitas gehören. In der Wohnungspolitik möchte sie sich dafür einsetzen, dass Familien und Menschen mit mittlerem und geringem Einkommen nicht aus den Ballungsräumen verdrängt werden. Ökologischer und sozialer Umbau gehen für sie Hand in Hand.

Vor der Neuwahl stand die Vertrauensfrage. Foto: dpa/Michael Kappeler

Shiraz Bhatti heißt der Kandidat der Freien Wähler. Er ist Sachverständiger und Gutachter in der IT. Der 49-Jährige wirbt für sich mit den Schlagwörtern Lokalität, Weitblick und Fortschritt.

Für Volt tritt Joaquin Ballesteros Katemann an. Der 18-Jährige möchte vor allem jungen Menschen eine Stimme geben und sich für mehr soziale Gerechtigkeit und eine faire Steuerpolitik einsetzen.

Wahlkreis Neckar-Zaber

Für die CDU geht erneut Fabian Gramling an den Start. 2021 zog er erstmals in den Bundestag ein. Der 37-jährige Bankkaufmann und Wirtschaftsprüfer möchte sich für die Transformation der Wirtschaft einsetzen. Klimaschutz, wirtschaftliche Dynamik und soziale Sicherheit schlössen einander nicht aus, sondern ermöglichten große Chancen für die Gesellschaft. Auch die Chancen der Digitalisierung möchte er nutzen.

Mario Sickinger ist der Kandidat der SPD. Der 30-Jährige Fachinformatiker tritt für Arbeitsplätze und die Zukunftsfähigkeit der regionalen Wirtschaft an, für Digitalisierung, mehr Gerechtigkeit auf dem Wohnungsmarkt, den Bau von Sozialwohnungen und die Förderung gemeinnütziger Projekte. Aufgrund eigener negativer Erfahrungen ist ihm auch der Kampf gegen Rassismus besonders wichtig.

Der Kandidat der Grünen heißt Lars Maximilian Schweizer. Der 31-Jährige hat Geschichts- und Rechtswissenschaften studiert und arbeitet im Haus der Abgeordneten in Stuttgart. Seine drei großen Themen sind Klimaschutz, Innovation und Zusammenhalt. Er sieht die Chance, dass auch die Wirtschaft von Klimaschutz profitieren kann.

Für die FDP wirft Andrey Belkin seinen Hut in den Ring. Der 27-jährige Chemiker sieht die größten Herausforderungen in der Migrations- und Wirtschaftspolitik. Die Abschlüsse ausländischer Fachkräfte müssten schneller anerkannt werden. Er unterstreicht das Recht auf Asyl, sagt aber auch, wer sich nicht anpasse und gegen Gesetze verstoße, müsse wieder gehen. Er ist ein Befürworter der Schuldenbremse und will die Wirtschaft durch Entbürokratisierung stärken.

Das Ziel der Kandidaten: der Deutsche Bundestag. Foto: dpa

Dieter Glatting ist der Kandidat der AfD. Der 61-jähriger Diplom-Physiker war in der Kernenergie beschäftigt, ist wissenschaftlicher Referent im Arbeitskreis Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit und Verbraucherschutz der AfD-Bundestagsfraktion und möchte sich für Naturschutz sowie eine sichere und günstige Energieversorgung für Bürger und Industrie einsetzen.

Die Linke geht mit Julia Schlembach ins Rennen. Die 38-jährige Sozialarbeiterin arbeitet als Referentin in der Schuldnerberatung, will sich für bezahlbaren Wohnraum und den Schutz öffentlich-rechtlicher Sender einsetzen.

Viola Hoffmann heißt die Kandidatin für Volt. Die 34-Jährige Umweltingenieurin und Bioökonomin möchte sich außer für Umweltthemen auch in der Familienpolitik und der Bildung engagieren.