Jamila Schäfer (Grüne), Philipp Amthor (CDU) und Elvan Korkmaz-Emre beim McDonald’s Burger-Dialog. Foto: dpa/Carsten Koall

In einem Berliner McDonald’s steht am Dienstagabend Wahlkampf auf dem Speiseplan. Mittendrin steckt Philipp Amthor – er ist längst nicht der erste Unionspolitiker mit Vorliebe für das Schnellrestaurant.

Eine der außergewöhnlichsten Symbiosen dieses Bundestagswahlkampfs ist vermutlich die zwischen den Unionsparteien und dem Fast-Food-Riesen McDonald’s. Zuerst zeigte CSU-Chef Markus Söder auf Instagram, mit welcher speziellen Technik er seinen BigMac isst (er teilt ihn am Brötchen in der Mitte und macht zwei kleine Burger draus). Dann kassierte Kanzlerkandidat Friedrich Merz in den sozialen Netzwerken ordentlich Häme, als er sich mit Burger und Cola präsentierte, um sich für das TV-Duell am vergangenen Sonntag zu stärken. Und am Dienstagabend stand dann auch noch Philipp Amthor im McDonald’s in der Mall of Berlin.

 

Amthor, den die Union grundsätzlich immer nach vorne schickt, wenn sie junge Wähler ansprechen will, diskutierte dort mit der grünen Bundestagsabgeordneten Jamila Schäfer und der Gütersloher SPD-Direktkandidatin Elvan Korkmaz-Emre. McDonald’s selbst hatte zum sogenannten „Burger-Dialog“ geladen. Zu gerne hätte man gesehen, wie die drei beim Pommesknabbern darüber philosophieren, ob der „McRib“ oder der „Big Tasty Bacon“ der bessere Burger ist – zu essen gab es allerdings überhaupt nichts, auf dem Menü stand Sachpolitik.

Trotzdem hatte es durchaus eine komödiantische Note, wie besonders Amthor und Korkmaz-Emre heftig darüber stritten, welche Partei denn nun das beste Steuerkonzept mitbringt, während im Hintergrund das goldene McDonald’s-Logo thronte. Denn inhaltlich ging es heiß her, kein Kuschelkurs, stattdessen harte Diskussionen zu Integration, Digitalisierung oder Rentenpolitik. Alle drei Kandidaten blieben im Schnellrestaurant souverän, geschadet haben dürfte der Auftritt niemandem. Es kann also nicht mehr lange dauern, bis Olaf Scholz bei Burger King genüsslich einen Whopper verdrückt.