Welche Parteien auf den Fildern sind die Gewinner, welche die Verlierer der Bundestagswahl? Und wie hoch war die Wahlbeteiligung in den Filderkommunen? Ein Überblick.
Sowohl die Karte von Filderstadt als auch die von Leinfelden-Echterdingen färbt sich schwarz: In beiden Filderkommunen geht die CDU als stärkste Kraft aus der vorgezogenen Bundestagswahl hervor. Insgesamt 56 631 Wahlberechtigte waren in den beiden Kommunen am Sonntag aufgerufen, ihre Kreuze zu setzen. Aber wie viele Menschen haben tatsächlich gewählt? Wie haben die anderen Parteien abgeschnitten und welche hat auf den Fildern im Vergleich zur letzten Bundestagswahl wie viele Stimmen dazu gewonnen oder verloren?
Mit 34,1 Prozent hat die CDU in Filderstadt die meisten Zweitstimmen geholt, deutlich vor der AfD (15,7 Prozent). Die SPD erreichte 15,0, die Grünen 13,8, die FDP 7,0, Die Linke 6,1 und das BSW 3,6 Prozent. Die sonstigen Parteien holten 4,8 Prozent.
Die stärkste Kraft in Filderstadt bleibt bei der vorgezogenen Neuwahl im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 unverändert. Damals holte auch die CDU mit 26,7 Prozent die meisten Stimmen. Die im November aufgelöste Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP verlor – verglichen mit 2021 – 19,7 Prozent und landete am Sonntag bei 35,7 Prozent.
Die größten Gewinne bei den Zweitstimmen kann die AfD für sich verbuchen: Ihr Ergebnis stieg um 8,4 Prozentpunkte. Ebenfalls dazugewonnen hat die CDU mit plus 7,4 Prozentpunkten. Die größten Verluste hat die FDP eingefahren – mit minus 10,2 Prozentpunkten. Das BSW trat bei der aktuellen Wahl erstmals für den Bundestag an.
Hohe Wahlbeteiligung in Filderstadt
Die Wahlbeteiligung in Filderstadt lag mit 84,1 Prozent knapp über dem landesweiten Wert von 83,4 Prozent. Damit haben bei dieser Wahl mehr Bürgerinnen und Bürger aus Filderstadt ihr Kreuz gesetzt als bei der vorherigen Bundestagswahl (79,5 Prozent). 142 von insgesamt 25 353 Stimmen in Filderstadt waren ungültig.
Und wie sieht es in der Nachbarkommune Leinfelden-Echterdingen aus? Hier entschieden sich mehr Wahlberechtigte mit ihrer Zweitstimme für die Grünen: Mit 16,5 Prozent hat die Partei, nach der CDU mit 33,3 Prozent, die meisten Stimmen geholt. Die SPD erreichte 15,8 Prozent (etwas mehr als in Filderstadt) und die AfD 12,8 Prozent (weniger als in Filderstadt). Die FDP, Die Linke und das BSW bekamen 7,8, 6,2 und 3,4 Prozent der Stimmen. 4,1 Prozent entschieden sich für andere Parteien.
Auch in Leinfelden-Echterdingen bleibt die stärkste Kraft bei dieser Wahl im Vergleich zur letzten Bundestagswahl gleich. Damals holte die CDU die meisten Stimmen (24,9 Prozent). Die Ampelkoalition kam 2021 auf 59,5 Prozent, am Sonntag auf 40,2 Prozent. Die größten Gewinne bei den Zweitstimmen kann die CDU für sich verbuchen: Im Vergleich zu vor dreieinhalb Jahren stieg ihr Zweitstimmenergebnis um 8,3 Prozentpunkte. Ebenfalls dazugewonnen hat die AfD mit plus 6,7 Prozentpunkten. Die größten Verluste muss die FDP einstecken – mit minus 10,5 Prozentpunkten. Mit 86,1 Prozent lag die Wahlbeteiligung in LE minimal höher als in Filderstadt. Bei der Wahl 2021 haben 82,7 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in LE von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Von insgesamt 22 780 Stimmen waren am Sonntag 114 ungültig.
Matthias Hiller erhält Direktmandat
Bei den Erststimmen haben sich 37,5 Prozent der Filderstädter und 37 Prozent der Leinfelder-Echterdinger für den Steuerberater und Professor Matthias Hiller von der CDU entschieden. Durch die Unterstützung von 17 836 Stimmen aus den beiden Filderkommunen gewinnt er das Direktmandat. Nils Schmid von der SPD, der seit 2017 Mitglied im Bundestag ist, erzielte 17,0 Prozent in Filderstadt und 18,0 Prozent in LE und ist damit auch Teil des neuen Bundestages. Auch Matthias Gastel (Grüne), Mitglied im Verkehrs- und Tourismusausschuss, darf sich mit 16,2 Prozent aus Filderstadt und 18,7 Prozent der Stimmen aus LE über einen erneuten Einzug in den Bundestag freuen. Christof Deutscher von der AfD erzielte 15,4 beziehungsweise 12,3 Prozent der Erststimmen. Für die Wahlkreisbewerberin der FDP, Renata Alt, entschieden sich 5,3 Prozent der Filderstädter und 5,8 Prozent der Leinfelden-Echterdinger. Clara Meier strebte für Die Linke das Bundestagsmandat in ihrem Heimatwahlkreis an. Sie erhielt aus Filderstadt 5,6 Prozent der Stimmen und aus LE 5,5 Prozent. Bei Sebastian Zeberle von der FDP waren es 3,1 und 2,7 Prozent. Im Landesvergleich am ungewöhnlichsten in Filderstadt und LE ist das Abschneiden der AfD. In ganz Baden-Württemberg kam die Partei auf 19,8 Prozent der Stimmen, in Leinfelden-Echterdingen waren es 12,8 Prozent und in Filderstadt 15,7 Prozent.
In Waldenbuch und Steinenbronn waren die Wahl-Ergebnisse ähnlich wie jene in Filderstadt und LE. Mit 16,6 beziehungsweise 21,4 Prozent der Zweitstimmen hatte die AfD in diesen Kommunen aber mehr Erfolg. Als deutlicher Gewinner geht indes auch hier die CDU hervor. Matthias Hiller bekam in Waldenbuch 40,6, in Steinenbronn 39,4 Prozent der Stimmen. In beiden Kommunen haben etwa 86 Prozent der Wahlberechtigten ihren Stimmzettel in die Urne geworfen.