Vier Schülerinnen und Schüler an der Gewerblichen Schule Im Hoppenlau: Rukye B., Robin A., Nora Stanke und Willi Dehlinger (im Uhrzeigersinn von li. oben) Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Bei der Bundestagswahl stimmen Millionen junger Leute zum ersten Mal ab. Auch unter ihnen ist der Frust über die Lage in Deutschland groß. Einige Fragen sind ihnen besonders wichtig. Ein Besuch in einer Stuttgarter Berufsschule.

Rukye B. ist kaum zu bremsen: „Ich möchte, dass jeder so angenommen und respektiert wird, wie er ist. Gruppenzwang darf es nicht geben“, meint die 19-jährige. Sie ist im zweiten Lehrjahr zur Bäckereichfachverkäuferin an der Gewerblichen Schule Im Hoppenlau in Stuttgart. Die junge modisch geschminkte Frau, lila Kopftuch und schwarze Ohrwärmer, spricht schnell und wirkt, als stünde sie unter Strom. Der Antrag für eine schärfere Asylpolitik, den die Union vor Kurzem mit den Stimmen der AfD im Bundestag durchbrachte, habe sie schockiert. Das sei rassistisch. Auch deshalb werde sie bei der Bundestagswahl die Partei „Die Linke“ wählen, sagt die Berufsschülerin mit türkischen Wurzeln. Die Linke habe in Sachen Rassismus einen klaren Standpunkt: „Sie sind solidarisch und treten auch für Frieden und gegen Krieg ein“, so Rukye B.