Goldgelbe-Sonnenstrahlen hat sich Judith Skudelny, Spitzenkandidatin der FDP Baden- Württemberg, für den Bundestag gewünscht. Die Wahlergebnisse lassen anderes vermuten.
„Wehe, jemand berührt die Fernbedienung“, hallt es um kurz vor 18 Uhr durch die Alte Kanzlei in Stuttgart – es ist die Wahlparty der FDP zur Bundestagswahl. Die Spannung vor den Bildschirmen ist zu spüren, denn die Umfragewerte in den vergangenen Wochen waren undurchsichtig. Kurz vor der Wahl lagen sie bei 4,5 Prozent.
Um Punkt 18 Uhr dann zunächst ein Aufatmen: Besser als erwartet. Die ersten Hochrechnungen: 4,9 Prozent in der ARD, 5 Prozent sagt das ZDF. Klarheit herrscht noch keine – aber Hoffnung. Und diese ist zunächst spürbar. Es ist kein Grund für Freudensprünge, aber zunächst auch kein böses Erwachen. Das stärkt die Stimmung. Der Applaus ist laut und von Dauer als Judith Skudelny, Spitzenkandidatin der FDP Baden-Württemberg, und Mark Wieczorrek, Kandidat im Wahlkreis Stuttgart II, nach den ersten Hochrechnungen die Bühne betreten.
Skuldeny zeigt sich zunächst stolz
Judith Skudelny ist voller Kampfgeist: „Ein Spitzenpolitiker ist immer nur ein Produkt der Menschen, die ihn unterstützen. Ein großer Dank geht an alle Unterstützer, geht an meine FDP!“ Auch bei Mark Wieczorrek bedankt sich Skudelny, der sie im Wahlkampf in Stuttgart unterstützt und vertreten habe, dieses Ergebnis sei zu großen Teilen auch sein Verdienst. Wieczorrek schließt sich an: „Es tut mir leid, wenn ich ein bisschen müde aussehe. Wir haben bis gestern um zwei Uhr noch Wahlkampf betrieben. Und egal, was heute rauskommt – wir haben alles getan! Und wir werden unseren Teil beitragen und ein bombastisches Ergebnis hier in Stuttgart liefern!“ Gegen 20.45 Uhr liegt die FDP in Stuttgart bei 6,6 Prozent, in Baden-Württemberg bei 5,5 Prozent.
Die Partei ist stolz auf ihre Kandidaten – die Stimmung der Wahlparty ist angetrieben von der Hoffnung, die auch Judith Skudelny weiterträgt: „Vertraut nicht auf das, was die Meteorologen sagen. Der längste Tag des Jahres ist heute!“, ruft sie und muss mit den Tränen kämpfen, als ein nicht enden wollender Applaus sie erreicht. Man hört es leise murmeln: „Hat jemand einen Schlafsack dabei?“
Wie die meteorologische Wetterprognose für die FDP in dieser Wahlnacht aussehe? „Bewölkt mit Chancen auf Sonnenschein“, antwortet sie. FDP-gelbe Sonnenstrahlen als Wegweiser zum Einzug in den Bundestag lassen an diesem Abend allerdings auf sich warten. Die Wolken nehmen zu, die Sicht auf den Bundestag wird trüb. Denn die Ergebnisse fallen – die FDP rutscht über den Abend unter die fünf Prozent-Hürde.