Welche Partei liegt in Ihrem Wahlbezirk vorn? Wir zeigen das Stuttgarter Wahlergebnis für Ihr Viertel. Neben CDU, AfD und Grünen holen Linke und die SPD stellenweise die Stimmenmehrheit.
Diese Karte hat es in sich. Sie zeigt, in was für einer Nachbarschaft man lebt – und natürlich das Ergebnis der Bundestagswahl vom Sonntag. Bei einer Wahlbeteiligung von knapp 83 Prozent ergibt der Zweitstimmenanteil ein gutes Bild davon, wie die Menschen um einen herum politisch eingestellt sind – also ob sie mehrheitlich konservativ sind, eher den Grünen oder einer der linken Parteien zuneigen, oder ob eine Mehrheit für die in Teilen rechtsextreme AfD gestimmt hat.
Die folgende Karte zeigt also das Zweitstimmenergebnis in den 265 Stuttgarter Wahlbezirken. Jeder Wahlbezirk ist nach der Partei eingefärbt, die dort den höchsten Zweitstimmenanteil geholt hat. Jeder Wahlbezirk umfasst zwischen einigen Hundert und knapp mehr als Tausend Wahlberechtigte. Klicken Sie auf einen Wahlbezirk, um das Ergebnis im Detail zu sehen:
Für die Karte haben wir das Urnen- und Briefwahlergebnis zusammengerechnet. Der Wert ist minimal unscharf, weil 4000 der in Stuttgart insgesamt eingegangenen mehr als 300 000 Zweitstimmen als Briefwahlstimmen im Schwabenzentrum erfasst wurden. Aus auszählungstechnischen Gründen können sie nicht eindeutig einem Wahlbezirk zugeordnet werden (sondern nur einem Stadtbezirk, die Ergebnisse auf dieser Ebene finden Sie hier).
Stuttgartkarte färbt sich schwarz
Die Unschärfe von 1,3 Prozent der Stimmen nehmen wir in Kauf, um die politische Struktur der Stadt besser verstehen zu können. Anders als bei der Wahl 2021 gibt es so gut wie keine Wahlbezirke, in denen die SPD die meisten Zweitstimmen geholt hat. Auch die Grünen sind in etlichen Vierteln nicht mehr die dominierende politische Kraft. Stattdessen dominiert die CDU ganz eindeutig, jedenfalls außerhalb des „grünen Bands“, das sich weiterhin durch die Innenstadt zieht.
Außerdem tauchen im Nordwesten und Nordosten blaue Flecken auf. In Freiberg, Mühlhausen, Hausen und Weilimdorf hat die AfD am Sonntag die meisten Stimmen geholt – zwischen 23 und knapp 28 Prozent. Hier hat also gut jede und jeder Vierte eine Partei gewählt, die in Teilen gesichert rechtsextrem ist. Das ist, jedenfalls verglichen mit jüngeren Wahlen, neu.
Zwei Stuttgarter im Bundestag
Die Linkspartei hat nicht nur bundesweit einen Erfolg erzielt, sondern auch in Stuttgart. Luigi Pantisano zieht über die Landesliste in den Bundestag ein. In den Wahlbezirken Rosensteinschule sowie Kinder- und Jugendhaus Nord hat die Linke gar die meisten Zweitstimmen erhalten, auch das ist ein Novum.
Simone Fischer vertritt nach ihrem extrem knappen Sieg im Wahlkreis Stuttgart I die Stadt als zweite Bundestagsabgeordnete.
Unsere Berichterstattung zur Bundestagswahl haben wir auf dieser Seite gesammelt.