Andreas Jung wird in der Fraktion wegen seiner verbindlichen Art geschätzt. Foto: Bundestag

Andreas Jung ist in einer Kampfabstimmung zum Nachfolger von Thomas Strobl bestimmt worden und steht nun den CDU-Abgeordneten aus Baden-Württemberg vor. Der 41-jährige Parlamentarier aus dem Wahlkreis Konstanz steht für eine sozial orientierte CDU.

Berlin - Andreas Jung ist der neue Chef der Südwest-Landesgruppe in der Unionsfraktion des Deutschen Bundestages. Der 41-jährige Abgeordnete des Wahlkreises Konstanz ist damit Nachfolger von Thomas Strobl, der als Innenminister in die grün-schwarze Landesregierung eingetreten ist. Jung setzte sich am späten Montagabend in einer Kampfabstimmung gegen Thomas Bareiß (Zollernalb-Sigmaringen) unerwartet deutlich mit 24 zu 15 Stimmen durch. Vor einigen Wochen hatte es noch so ausgesehen, als sei Bareiß leichter Favorit auf den Posten. Aber Jungs Überzeugungsarbeit bei dem Mitgliedern der Südwest-Landesgruppe war erfolgreich.

Der gebürtige Freiburger hat als Bezirksvorsitzender der CDU-Südbaden ohnehin eine starke Stellung innerhalb der Südwest-CDU inne. Jung ist in der Fraktion wegen seiner verbindlichen Art allseits geschätzt. Auch als Umweltpolitiker ist der Rechtsanwalt anerkannt. Er ist Vorsitzender des Parlamentarischen Beirates für nachhaltige Entwicklung und Beauftragter der Unionsfraktion für Klimaschutz. Profil gewann er nicht zuletzt wegen seiner entschiedenen Ablehnung des sogenannten „Frackings“. „Chemie gehört ins Labor und nicht in den Boden“, formuliert er auf seine Website.

Auch eine politische Richtungsentscheidung

Die Landesgruppe konnten in ihrem Votum für Jung eine Richtungsentscheidung sehen. Der liberal-konservativ Wirtschaftspolitiker Bareiß hatte sich zuletzt in der Flüchtlingsfrage kritisch zum Kurs der Kanzlerin geäußert. Jung steht stärker für eine sozial orientierte CDU. „Im Mittelpunkt steht der Mensch, nicht der Profit“, liest man auf seiner Homepage.

Allerdings ist die Rolle des Landesgruppenchefs keineswegs so scharf tagespolitisch zugeschnitten. Jung muss die sehr bunte Truppe zusammenhalten, Posten für die Landesgruppe herausholen und baden-württembergische Interessen vertreten. Das notwendige diplomatische Geschick sprechen seine Kollegen ihm offenbar zu. http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.wechsel-in-den-bundestag-strobl-nachfolgerin-sitzt-auf-gepackten-koffern.6b526873-8b1c-4a57-8b4c-849cb3cec491.html http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.thomas-strobl-der-starke-mann-der-cdu-zeigt-schwaeche.1d5e13f2-452c-4537-9c35-10ae4d3fbeb1.html