Viel Verkehr: 80 000 Fahrzeuge sind täglich auf der Bundesstraße 27 zwischen Aichtal und Echterdinger Ei unterwegs. Foto: Archiv Norbert J. Leven

CDU-Politiker, der Esslinger Landrat und die Oberbürgermeister von Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen fordern, den Ausbau der B 27 zwischen Aichtal und Echterdinger Ei mit höchster Priorität zu versehen.

Filder - Die Stadtoberhäupter von Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen, Gabriele Dönig-Poppensieker und Roland Klenk, sowie der Esslinger Landrat Heinz Eininger fordern den sechsspurigen Ausbau der Bundesstraße 27 zwischen Aichtal und dem Echterdinger Ei. Zusammen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Hennrich und dem CDU-Landtagsabgeordneten Thaddäus Kunzmann machen sie sich für die hohe Priorisierung des Bauvorhabens stark.

Um eine Chance auf Verwirklichung bis zum Jahr 2030 zu haben, soll der Ausbau der Verkehrsachse über die Filder mit höchster Priorität versehen werden. In einem Schreiben bitten die Oberbürgermeister, der Landrat und die Politiker den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann, den B-27-Ausbau für die Aufnahme in die Kategorie „Vordringlicher Bedarf plus“ im Bundesverkehrswegeplan anzumelden.

Die Straße sei „über ihre Kapazitätsgrenze belastet“, heißt es in dem Brief. „Mit rund 80 000 Fahrzeugen täglich, davon fast 5000 Schwerfahrzeugen, ist es das höchstbelastete Bundesstraßen-Teilstück in ganz Deutschland“, rechtfertigen die Verfasser ihre Forderung. „Eine Alternative zum Ausbau erkennen wir nicht“, schreiben sie. Sollte das Teilstück nicht ausgebaut werden, heißt es im Brief weiter, dann würde die B 27 auf Dauer überbelastet bleiben und der Ausweichverkehr weiterhin die Gemeinden entlang der Straße belasten.

Hauptverkehrsachse nach Kriterien des Landes

Hintergrund der Forderung: Das Verkehrsministerium des Landes entscheidet in den nächsten Monaten, welche Straßenbauprojekte in Baden-Württemberg für die Neufassung des Bundesverkehrswegeplans angemeldet werden. In einer Anhörungsphase wird derzeit die lange Liste mit möglichen Maßnahmen ausgewertet. Am Donnerstag wurde im Stuttgarter Regierungspräsidium über die im hiesigen Regierungsbezirk angedachten Projekte gesprochen. „Bei dem Treffen sind noch keine Ergebnisse herausgekommen“, teilt Julia Pieper, eine Sprecherin des Landesverkehrsministeriums, mit.

Bis September wird die Behörde eine priorisierte Liste an das Bundesverkehrsministerium übermitteln. „Der Bundesverkehrswegeplan soll Ende 2015 verabschiedet werden“, sagt Pieper. Was die Chancen für die Aufnahme des B-27-Ausbaus in den Katalog mit den dringlichsten Projekten erhöhen könnte: Die Bundesstraße ist nach den Kriterien der Landesregierung Hauptverkehrsachse. Autobahnen fallen unter diese Kategorie, so Pieper, ebenso wie Straßen, die Oberzentren verbinden oder die eine hohe Verkehrsbelastung aufweisen.

Das Land priorisiere die vorgebrachten Vorhaben nach „dringlich“ und „weniger dringlich“, sagt die Sprecherin. Die Einordnung in die Kategorie „Vordringlicher Bedarf plus“, die von den Verfassern des Briefes gefordert wird, ist laut Pieper hingegen eine Priorisierung, die der Bund vornimmt. Dazu sagt Christdemokrat Kunzmann auf Rückfrage: „Das Land sollte es sich nicht zu einfach machen.“