Jubel bei Schalke Foto: dpa/Bernd Thissen

Schalke hat im Abstiegskampf der Bundesliga ein Erfolgserlebnis gefeiert. Beim 2:1 gegen Bremen kämpften sich die Knappen erfolgreich zurück. Damit bleiben sie dem VfB Stuttgart auf den Fersen.

Der FC Schalke schöpft im Kampf um den Klassenverbleib nach einem Kraftakt neue Hoffnung. Dank des umjubelten 2:1 (0:1)-Erfolgs über Werder Bremen rangiert das Team von Trainer Thomas Reis als Vorletzter zwar weiter auf einem direkten Abstiegsplatz, hält aber bei nur einem Punkt Rückstand Kontakt zum Relegationsplatz. 

Vor 61 981 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena sorgten die eingewechselten Torschützen Sepp van den Berg (82.) und Dominick Drexler (90.+2) am Samstag für den dringend benötigen Erfolg der Schalker, die mit weiteren Spielen gegen Mainz, FC Bayern, Frankfurt und Leipzig das wohl schwerste Restprogramm aller gefährdeten Teams haben. Für die zwischenzeitliche Bremer Führung hatte Marvin Ducksch (18.) gesorgt.  

Die Gäste aus Bremen verließen das Schalker Stadion nach zuvor sechs Pflichtspiel-Siegen in Serie diesmal als Verlierer. Gleichwohl konnte sie mit nun 35 Punkten relativ sorgenfrei in die restlichen Partien gehen.

Durch Stuttgart-Sieg unter Druck gesetzt

Der Sieg des bisherigen Tabellendrittletzten aus Stuttgart wenige Stunden zuvor hatte den FC Schalke gehörig unter Druck gesetzt. „Wenn man es mit dem Boxer vergleicht: Wir taumeln – aber wir sind noch nicht gefallen. Wichtig ist, dass man immer wieder aufsteht“, sagte Trainer Thomas Reis vor dem Anpfiff. Dass der Fußball-Lehrer kurzfristig auf Abwehrstabilisator Moritz Jenz verzichten musste, erschwerte die Aufgabe zusätzlich. 

Die besonderen Umstände machten den Gastgebern sichtlich zu schaffen. Nicht zuletzt deshalb erwischten die Bremer den besseren Start. Einen Schuss von Leonardo Bittencourt (6.) klärte der nach überstandener Muskelverletzung ins Team zurückgekehrte Maya Yoshida in höchster Not. Zwar fanden auch die Schalker danach allmählich besser ins Spiel und verfehlten bei einem Schuss von Kenan Karaman (12.) das Werder-Tor nur knapp, blieben aber das spielerisch schwächere Team.

Exemplarisch für das kreativere Spiel der Norddeutschen stand der Führungstreffer. Der nach Pässen von Maximilian Philipp und Mitchell Weiser sehenswert freigespielte Ducksch nutzte die Chance und erzielte nur eine Woche nach seinen drei Toren im Spiel bei Hertha BSC seinen insgesamt 12. Saisontreffer. Weil auch der verletzte Füllkrug schon 16 Mal traf, erreichten erstmals seit 2008/09 zwei Bremer in einer Bundesliga-Saison die Marke von 12 Treffern. 

Der frühe Rückstand zwang die Schalker zu einer mutigeren Gangart. Mehr und mehr zwangen sie den Gegner in die Defensive, erspielten sich dabei jedoch kaum Chancen. Nur bei einem von Bremens Schlussmann Jiri Pavlenka parierten Kopfball von Simon Terodde (34.) war zunächst Torgefahr erkennbar. 

Viel Eifer, wenig Effizienz

Aber immerhin sorgte der zunehmende Druck des bisher angriffsschwächsten Bundesliga-Teams dafür, dass Werder kaum noch zu eigenen Offensivaktionen kam. Das sollte sich jedoch kurz vor der Pause ändern: Der von Jens Stage bediente Weiser vergab die große Chance zum 2:0, als er frei stehend vor dem Schalker Tor zu hektisch abschloss.

Auch nach Wiederanpfiff blieben die Schalker im Vorwärtsgang. Bei allem Eifer gelang es jedoch zunächst zu selten, die Bremer Abwehr wirklich vor Probleme zu stellen. Und wenn das mal gelang, war Pavlenka zur Stelle. So meisterte der Keeper Schüsse von Marius Bülter (47.) und Rodrigo Zalazar (58.). Beim Lattentreffer durch Tom Krauß in der 64. Minute war den Bremern jedoch das Glück hold.    

Schalke-Coach Reis wollte mit gleich drei Wechseln in der 75. Minute die Wende erzwingen sollte - und bewies bei den Jokern van den Berg und Drexler ein glückliches Händchen.