VfB-Trainer Jürgen Kramny: Schützenhilfe für den FC Bayern? Foto:  

Wenn der VfB Stuttgart am Samstag auf Borussia Dortmund trifft, dann drücken ihm auch die Fans des FC Bayern die Daumen. Denn der VfB könnte Schützenhilfe für den Meistertitel leisten.

Stuttgart - Wenn der VfB Stuttgart an diesem Samstag auf den Tabellenzweiten Borussia Dortmund trifft, dann drücken ihm auch die Fans des Spitzenreiters die Daumen. Das liegt im Bundesligageschäft auf der Hand – bekommt nun, am viertletzten Spieltag, aber noch einmal eine besondere Note. Denn bei einem Sieg des VfB gegen den BVB könnte der FC Bayern München vorzeitig den Titel holen.

Macht der VfB die Bayern zum Meister? Voraussetzung hierfür ist ein Dreier von Pep Guardiolas Team im Auswärtsspiel bei Hertha BSC, das gleichzeitig um 15.30 Uhr stattfindet. Verliert Dortmund sein Spiel beim VfB und gewinnt Bayern in Berlin, betrüge der Vorsprung der Münchner drei Spieltage vor Schluss zehn Punkte. Selbst wenn der BVB in Stuttgart einen Punkt holt und die Bayern gewinnen, wäre der Vorsprung für die Borussia angesichts von neun Punkten und der aktuell um 16 Treffer schlechteren Tordifferenz gegenüber dem Rekordmeister faktisch nicht mehr aufzuholen.

Der VfB braucht jeden Zähler für den Klassenverbleib

Der VfB selbst wiederum braucht jeden Zähler im Kampf um den Klassenverbleib – angesichts der sportlichen Lage könnten es die Fans bei einem Dreier wohl leichter als sonst verschmerzen, ihrem ungeliebten Rivalen von der Isar zur Meisterschaft verholfen zu haben.

Schon einmal schoss der VfB den FCB zur Meisterschaft – am letzten Spieltag der Saison 1985/86 gewannen die Stuttgarter gegen Werder Bremen mit 2:1. Die Norddeutschen hatten vor dem letzten Spieltag bei der Zwei-Punkte-Regelung zwei Punkte Vorsprung auf die Bayern. Allerdings hatte Werder die schlechtere Tordifferenz – weshalb die Münchner nach ihrem 6:0 gegen Borussia Mönchengladbach am letzten Spieltag Meister wurden. Eine Woche später traf der VfB im DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion auf den FC Bayern – und kassierte eine 2:5-Klatsche.

Nun, 30 Jahre später, wollen die Münchner in Berlin Bundesliga-Geschichte schreiben. Zum ersten Mal in der Historie könnte sich eine Mannschaft zum vierten Mal in Folge zum Meister krönen. „Wenn man es sich wünschen könnte, würden wir gerne vor unseren eigenen Fans Meister werden“, sagte Weltmeister Thomas Müller, „lieber wäre es mir trotzdem, wenn es schon am Wochenende in Berlin möglich wäre.“ Was es dazu braucht, ist klar – ein Sieg des VfB.