E-Scooter, wie hier in Bamberg, werden bald in ganz Deutschland rollen. Foto: dpa

E-Scooter können den Umstieg zum ÖPNV erleichtern und damit den Verkehr umweltfreundlicher machen. Verleihmodelle haben jedoch ihre Tücken, meint Florian Gann.

Stuttgart - In deutschen Städten können bald E-Scooter mit bis zu 20 Kilometern pro Stunde über Radwege und Straßen fahren. Die Verordnung, die den Rollern das Fahren auf öffentlichen Straßen erlaubt, wurde am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen, der Bundesrat soll folgen. Das ist ein Baustein für klimafreundlichere Mobilität, denn die Mini-Elektroroller machen den öffentlichen Verkehr attraktiver.

E-Scooter können Verkehr grüner machen

Die Roller sollen die sogenannte letzte Meile erschließen. Das ist der Weg von der Bushaltestelle oder der U-Bahn-Station bis zur Haustür – Strecken, für die es außer Fahrrädern oder dem Fußweg keine Verkehrslösung gibt. Schnelligkeit und Bequemlichkeit zählen, deshalb können die Scooter ausschlaggebend dafür sein, in die Stadtbahn anstatt ins Auto zu steigen – vor allem durch Sharing-Angebote, bei denen man via App den nächsten freien Roller ausfindig macht und entriegelt.

Aus Verspätung lernen – und Regeln in Städten schaffen

Europäische Metropolen wie Paris, Brüssel oder Wien brachten diese „Free Floating“-Verleihsysteme schon 2018 auf die Straße. Das führte zu einem Hype und zu Problemen. Roller wurden etwa in Wien einfach auf Gehwegen abgestellt, risikofreudige Raser umkurvten Passanten, reguliert war das anfangs nicht. In Deutschland sollten Städte diese Dinge gleich selbst regeln. Stuttgart geht voran und verspricht, für geordnete Verhältnisse zu sorgen.