Die Gondeln für die Bundesgartenschau in Mannheim schweben bereits. Foto: imago//Markus Prosswitz

Eine Seilbahn verbindet die beiden Ausstellungsflächen der Bundesgartenschau in Mannheim. Es soll die bisher nachhaltigste Schau werden.

Noch schweben die bunten Kabinen ohne Passagiere. Ab dem 14. April aber sollen sie die Gäste der Bundesgartenschau (Buga) in Mannheim transportieren. Sieben bis acht Minuten dauert die Fahrt zwischen den beiden Ausstellungsgeländen. Die Stuttgarter Agentur Moja Design hat für die äußere Gestaltung der Kabinen gesorgt und Ideen der Partner und Sponsoren der Buga 23 umgesetzt. Namhafte Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar werben auf den Kabinen. Darunter sind das Chemieunternehmen BASF, das Pharmaunternehmen Roche, Südzucker, Fuchs Petrolub, Bauhaus oder Essity. Aber auch sportlich ist die Seilbahn unterwegs: für die Handballer der Rhein-Neckar Löwen und die Eishockey-Adler.

Die Seilbahn ist nur gemietet

Die Stadt Mannheim versteht die Seilbahn als ökologischen Beitrag zur Bundesgartenschau, die sie nach 1975 zum zweiten Mal ausrichtet. Denn mit den Kabinen in Pink, Grün und Gelb lassen sich die erwarteten Scharen von Besuchern geräuscharm und umweltfreundlich transportieren. Die Fahrt ist im Eintrittspreis inbegriffen. Der österreichische Spezialist für Seilbahnen, das Unternehmen Doppelmayr, ist verantwortlich für Aufbau und Abbau und hat die Stuttgarter Agentur mit der Gestaltung beauftragt. Mit dem Anspruch, die nachhaltigste Bundesgartenschau zu organisieren, die es bisher gab, entwickelten die Mannheimer gemeinsam mit der Bundesgartenschau-Gesellschaft die Idee der luftigen Verbindung, um den Besuchern eine attraktive Transportmöglichkeit zu bieten und den Individualverkehr mit dem Pkw zu minimieren. Ein gesamtheitliches Parkkonzept mit Shuttle-Verkehren soll die An- und Abreise während der Großveranstaltung möglichst störungsfrei ermöglichen.

Wenn die Bundesgartenschau am 8. Oktober endet, sind auch die Tage der Seilbahn in Mannheim gezählt. Dann wird sie an einem anderen Ort verwendet. Ohnehin hat die Buga Mannheim sie nur geliehen. Im vergangenen Jahr zogen die Kabinen noch auf der Internationalen Gartenausstellung, der Floriade in Almere, ihre Bahnen.

Bis zu 2800 Passagiere können pro Stunde transportiert werden. In eine der 64 Kabinen mit den hölzernen Sitzen passen jeweils zehn Personen.

Wo ehemals Panzer gewartet wurden, blühen jetzt Blumenrabatten

Zwei Kilometer ist die Seilbahnstrecke lang. Die Besucher steigen an der Station im Luisenpark ein, schweben über den renaturierten Neckar, ein Landschaftsschutzgebiet und einen Teil des Mannheimer Grüngürtels. Auf dem Spinelli-Gelände steigen sie wieder aus. Hier, auf dem ehemals militärisch genutzten Areal, ist der Hauptspielort der diesjährigen Bundesgartenschau. Wo ehemals Militärfahrzeuge und Panzer gewartet wurden und zahlreiche Kasernen standen, blühen jetzt weitläufige Blumenrabatten. Spiel- und Sportmöglichkeiten, kulinarische Angebote und mehr als 5000 Veranstaltungen warten auf die Besucher. Im Luisenpark entstehen gerade das Südamerikahaus, die Pinguinanlage, das Schmetterlingshaus und die Unterwasserwelt.

Noch sind sie nicht vollendet. Im Großen und Ganzen aber soll alles am Eröffnungstag am 14. April fertig sein. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, ist Buga-Geschäftsführer Michael Schnellbach optimistisch, dass das klappt. Erwartet wird dann auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.