Die ersten Bäume sind schon angepflanzt, die neuen Seen angelegt. Auch die Neubauten der Stadtausstellung sind bereits im Werden. Foto: Werner Kuhnle

In 500 Tagen beginnt in Heilbronn die Bundesgartenschau, die erste nach 40 Jahren im Südwesten. Die letzten Blumenschauen in Norddeutschland endeten eher als Flop. Warum wird es in Heilbronn besser werden?

Heilbronn - Exakt 500 Tage vor dem Beginn der Bundesgartenschau in Heilbronn laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Bereits 80 Prozent der Investitonssumme von rund 80 Millionen Euro sei verbaut. Die Stadt investiert im Umfeld weitere 60 Millionen. „Wir befinden uns voll im Zeitplan und im Kostenrahmen“, sagte der Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD). „Die Vorfreude wächst“, erklärte der Geschäftsführer der Buga 2019, Hanspeter Faas.

Er sieht bereits die Blicke auf Heilbronn gerichtet. Mehr als 40 Jahre war die Buga nicht mehr im Südwesten zu Gast. Zudem hatten die drei letzten Gartenschauen in Hamburg, Haveland und Berlin ihre Ziele nicht erreicht. Dreimal blieben die Besucherzahlen deutlich hinter den Kalkulationen zurück. Denoch sind Mergel und Faas optimistisch. „Wir haben ein neues Format, das Maßstäbe setzen wird“, sagte der OB.

Heilbronn als Stadt im Aufbruch

Dabei geht es insbesondere um die erstmalige Verbindung einer traditionellen Gartenschau mit einer Stadtaustellung. Sie werde Heilbronn als „Stadt im Aufbruch“ in den Mittelpunkt rücken, sagte Mergel. Die Bauarbeiten für die Häuserzeile am Neckarbogen laufen bereits. Unter anderem soll das höchste Holzhaus Deutschlands entstehen, ein Bau mit zehn Stockwerken. Mitte 2018 werden die ersten der bis zu 800 Bewohner einziehen können. Damit wird erstmals eine Gartenschau bewohnt sein.

Die Idee für das Parkprojekt entstand im Jahr 2003. Damals kaufte die Stadt das 40 Hektar große Areal zwischen dem Hauptbahnfhof und dem ehemaligen Neckarhafen. Leere Hallen, Gleisanlagen und Gewerbebrachen prägten das Gebiet. Seither wurden 600 000 Kubikmeter Erde bewegt, 300 Tonnen Schrott abgekarrt und 13 Tonnen Kampfmittel aus dem Boden geholt. „Es war die letzte große Wunde, die der Zweite Weltkrieg in Heilbronn hinterlassen hat“, sagte Mergel.

Familienfreundlichkeit als Kernkonzept

Die Verantwortlichen rechnen im Jahr 2019 mit 2,2 Millionen Besuchern. Die Veranstaltung selbst werde die Stadt noch einmal zehn Millionen Euro kosten. 35 Millionen Euro sollen Pachterträge und Eintrittsgelder einbringen. Dabei werde es aber in der Stadt, die keine Kindergartengebühren verlangt, eine bewusst familienfreundliche Preisstruktur geben. Bis 15 Jahren ist der Eintritt frei. Für die Generation bis 25 Jahren werde es verbilligte Karten geben, kündigte Mergel an.