Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat Zweifel an der Sicherheit von Kundendaten bei Yahoo. Foto: AP

Die oberste deutsche Behörde für Sicherheit im Internet hat das Internetunternehmen Yahoo scharf kritisiert. Yahoo habe versäumt, sich ausreichend gegen Hackerangriffe zu schützen.

Berlin - Deutschlands oberste Cyber-Sicherheitsbehörde beklagt Sicherheitsmängel beim Internetunternehmen Yahoo. Die Firma habe es „offensichtlich versäumt, sich ausreichend gegen Cyber-Angriffe zu schützen und seine Kundendaten abzusichern, wie man es von einem IT-Unternehmen erwarten würde“, sagte der Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, am Donnerstag in Bonn. Anwender sollten sehr genau hinschauen, welche Dienste sie zukünftig nutzen wollten und wem sie ihre Daten anvertrauten.

Hintergrund sind Hackerangriffe auf Yahoo. Angreifern war es gelungen, im Jahr 2013 Daten von mehr als einer Milliarde und im Jahr 2014 von rund 500 Millionen Yahoo-Nutzern zu stehlen. Auf weitere rund 32 Millionen Nutzerkonten wurde in den Jahren 2015 und 2016 unbefugt zugegriffen.

Im Interesse der deutschen Nutzer hat das BSI nach eigenen Angaben mit Yahoo Kontakt aufgenommen, um Informationen zu den Einzelheiten des Angriffs, zum genauen Ausmaß des Schadens und getroffenen Maßnahmen zu erhalten. Die Yahoo-Europazentrale in Dublin habe sich jedoch „wenig kooperativ“ gezeigt und habe das BSI bei der Analyse der Vorfälle nicht unterstützt. Wegen der fehlenden Kooperation lägen dem BSI bislang keine konkreten Infos vor, die der Aufarbeitung der Vorfälle und schließlich der Beratung und Warnung von Anwendern dienen könnten. „Einen vertrauensvollen, konstruktiven Dialog für mehr Sicherheit für die Kunden stellen wir uns anders vor“, kritisierte Schönbohm.