Am Mittwoch hat sich Angela Merkel mit den Regierungschefs der ostdeutschen Länder und Berlins Bürgermeister Michael Müller besprochen – eine regelmäßige Runde mit allen Ministerpräsidenten gibt es derzeit nicht mehr. Foto: AFP/Markus Schreiber

Es ist richtig, lokale Corona-Ausbrüche erst einmal auch lokal zu bekämpfen, das ersetzt aber keine Gesamtstrategie. Dafür braucht es neben den Ländern auch den Bund, meint unser Berliner Korrespondent Christopher Ziedler.

Berlin - Es ist die Stunde der Landespolitik. Wer sich in den vergangenen Jahren gefragt haben sollte, über welche Kompetenzen die 16 Teilstaaten der Republik jenseits von Schule und Polizei überhaupt noch verfügen, da gefühlt ohnehin alles in Brüssel oder Berlin entschieden wird, muss angesichts der Corona-Krise umdenken. Von bloßen „Verwaltungsprovinzen“, von denen Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann aus Sorge um die föderale Ordnung einst gesprochen hat, kann derzeit keine Rede sein. Es sind die Länder, die den Pandemiealltag der Menschen regulieren oder zusätzlich zum Bund ergänzende Hilfspakete auf den Weg bringen.