Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg und der Verband Region Stuttgart bewerben sich für die Bundesgartenschau 2043 am Neckar. Neben viel Lob gibt es bereits die ersten Forderungen.
Stuttgart bewirbt sich gemeinsam mit den befreundeten Nachbarstädten Esslingen und Ludwigsburg sowie dem Verband Region Stuttgart um die Ausrichtung der Bundesgartenschau 2043 (BUGA) am Neckar – und es gibt schon erste Reaktionen. Grundsätzlich begrüßen die Fraktionen aus dem Stuttgarter Gemeinderat die Initiative, sehen sie „als eine einzigartige Chance, die Stadt am Fluss endlich zu realisieren“.
Industriebereiche am Neckar verschönern
Bereits 2017 habe die Stadt einen Masterplan aufgelegt mit dem Ziel, den Neckar in Stuttgart zugänglicher und erlebbarer zu machen. „Aber bislang gelingt es nur sehr schleppend, die einzelnen Projekte umzusetzen“, sagt die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Rose von Stein. Sie erhofft sich neue Impulse und sagt, ein früherer Termin der Buga wäre wünschenswert.
Als mögliche Leuchtturmprojekte sehen Bündnis 90/Grüne und CDU in einer gemeinsamen Stellungnahme die Entwicklung des Neckarknies zwischen Altstadt und Vorstadt in Bad Cannstatt sowie die Umgestaltung der ehemaligen Kohlehalde am Gaskessel. Auf dem Areal im Stuttgarter Osten gibt es Pläne für neuen Wohnraum unter dem Titel „EnBW-City“. Zudem soll ein Hauptaugenmerk auf die Umgestaltung des Stuttgarter Hafens und die Industriebereiche in den Neckarvororten gelegt werden. Und nicht zuletzt begrüßen Grüne und CDU weiterhin den Plan der Wirtschaftsförderung mit den engagierten Initiativen einen Runden Tisch zu bilden.
Pläne für Stadt am Fluss sollen umgesetzt werden
In die Vorfreude mischen sich aber auch klare Forderungen: Aus Sicht der SPD und Volt ist ein zentraler Punkt vor allem die Wasserqualität des Neckars. Denn für die Fraktionsgemeinschaft bilde eine saubere und gepflegte Wasserlandschaft die Grundlage für eine erfolgreiche Stadt am Fluss und für die Attraktivität der Region. Klärungsbedarf bestehe zudem hinsichtlich der bereits begonnen Großprojekte im Rahmen des Masterplans. „Es muss sichergestellt werden, dass sie nicht nur auf dem Papier existieren, sondern tatsächlich umgesetzt werden“, betont der Fraktionsvorsitzende Stefan Conzelmann.
Für Handel, Tourismus, Dienstleistungen und regionale Unternehmen könne aus Sicht der Industrie- und Handelskammer die Buga eine „Plattform sein, um nachhaltige Lösungen ‚made in Stuttgart’ sichtbar zu machen“, sagt Hauptgeschäftsführerin Susanne Herre. Dafür müssten Betriebe als Partner eingebunden werden – etwa in Bereichen wie Umwelttechnik, Smart City, Bau oder Energieeffizienz.