Der Bürgerverein Degerloch-Ost will bei der Planung um die Neuordnung der Waldau mitsprechen. Foto: Zweygarth

Der Bürgerverein Degerloch-Ost ist in Sachen Verkehr mit den beiden von der Stadt vorgestellten Konzepten nicht ganz einverstanden.

Stuttgart-Degerloch - Er kommt immer wieder ans Tageslicht, wenn Veränderungen in Degerloch-Ost anstehen – der gleichnamige Bürgerverein. Gegründet wurde er 1987. Schnell wurde es wieder still um ihn. Anfang der neunziger Jahre, als es Ärger um den Bau des Stadtbahntunnels gab, wurde der Verein reaktiviert. Seither hat sich wenig getan. Nun – in der Planungsphase um die Neuordnung der Waldau – haben ihm einige Bürger wieder Leben eingehaucht. Es handelt sich vor allem um unmittelbare Anwohner des Gebiets.

Die Planungswerkstatt zur Umgestaltung der Waldau endete am Dienstagabend. Die erarbeiteten Ergebnisse sollen noch vor der Sommerpause die Ausschüsse des Gemeinderats durchlaufen. Die Anwohner wollen als Verein auch weiterhin mit gebündelter Stimme sprechen: „Wir sind dankbar, dass wir mitreden durften“, sagt der Sprecher Steffen Hezinger. „Nun wollen wir nicht aufhören.“

„Wir wollen mit den Bürgern an einem Strang ziehen“

Denn die Anwohner sind in Sachen Verkehr mit den beiden von der Stadt vorgestellten Konzepten nicht ganz einverstanden. Der erste Vorschlag sieht vor, dass das Königsträßle weiterhin in beide Richtungen befahren werden darf. „Das ist inakzeptabel“, sagt Anwohnerin Christina Franck. Der zweite Vorschlag sieht vor, dass das Königstäßle teilweise gesperrt würde. Auch das sei nicht genug. „Dem Schleichverkehr ist damit immer noch nicht Einhalt geboten“, sagt Hezinger. Und der „Zulieferverkehr zur Waldschule“, so Franck, bliebe auch: „Die fallen jeden Tag über unser Wohngebiet her.“ Trotzdem, betont Hezinger, möchte man nicht auf Teufel komm raus die eigenen Interessen durchpressen, „sondern eine gütliche Lösung für alle“. Daher ärgere es die Anwohner besonders, dass die Stadt in einer Erklärung schreibt, „die verkehrsgeplagten Anwohner verweigerten den Konses“ zur ersten Lösung. „Es sind beides offizielle Vorschläge der Stadt, das hat mir uns nichts zu tun“, so Hezinger.

Der Sprecher der Interessensgemeinschaft Waldau, Renatus Dierberger, wünscht sich als Vereinsvertreter ebenfalls eine gute Zusammenarbeit mit den Anwohnern – auch wenn die Interessen teilweise auseinandergehen. „Wir wollen mit den Bürgern an einem Strang ziehen“, sagt er. „Aber in manchen Punkten müssen sie die Kirche im Dorf lassen.“ Das Königsträßle, darüber seien sich die Vereine einig, müsse als Hauptzufahrt bestehen bleiben.