Für das Bahnprojekt Stuttgart 21 soll vom 1. November an rund um die Uhr ein Sorgentelefon eingerichtet werden – Der Tunnelbau startet am 4. Dezember in Wangen.
Stuttgart - Für das Bahnprojekt Stuttgart 21 soll vom 1. November an rund um die Uhr ein Sorgentelefon eingerichtet werden. Drei fest angestellte Mitarbeiter sollen dann unter der Stuttgarter Nummer 21 32 12 12 akute Beschwerden bearbeiten, Störungen nachgehen und Fragen zum Bauablauf klären. „Ein Projekt dieser Größe verlangt mehr als die übliche Baustellenkommunikation. Deshalb richten wir mit der Bau-Info eine besondere Kontaktstelle für die Bürger ein“, sagte Projektsprecher Wolfgang Dietrich am Montag bei einer Pressekonferenz.
Die Bau-Info soll die Anfragen und Beschwerden unmittelbar an die jeweiligen Abschnittsleiter der Großbaustelle, an die Bauüberwachung und wenn nötig die Immissionsschutzbeauftragten weiterreichen. Sie müssen sicherstellen, dass zum Beispiel Lärmgrenzwerte nicht überschritten und Nachtfahrverbote eingehalten werden.
„Wir können nicht versprechen, dass alle Wünsche erfüllt werden, aber wir werden die Dinge hinterfragen und Spielräume prüfen“, sagte Michael Schmidt. Er ist bisher stellvertretender Leiter des S-21-Kommunikationsbüros und wird die Bau-Info leiten. Der Tunnelbau – der erste Anstich ist am 4. Dezember in Wangen – bei S 21 läuft rund um die Uhr, an Gleisen wird vor allem in der Nacht gearbeitet werden. Deshalb müsse die Bau-Info rund um die Uhr erreichbar sein, so Schmidt. Abends und nachts werden Anrufer allerdings in einem Call-Center der Bahn landen. Dort werde entscheiden, „ob die Sache akut ist“, und im Zweifelsfall eine Alarmkette in Gang gesetzt.
Anfang September hatten nächtliche Bauarbeiten mit einer Ramme Anwohner in Untertürkheim um ihren Schlaf gebracht. Die Baufirma hatte die Lärmgrenzwerte weit überschritten. Die Anwohner hatten sich in der Nacht bei der Polizei beschwert, waren selbst zur Baustelle gegangen und hatten Bahngleise betreten.