Frank Hornek (links) hat in Kirchberg keinen Gegenkandidaten, der Backnanger Oberbürgermeister Frank Nopper (Mitte) in Volker Dyken zumindest einen. Foto: Gottfried Stoppel

Am kommenden Sonntag werden die Bürgermeister in Kirchberg und Backnang neu bestimmt. In beiden Kommunen treten die Amtsinhaber wieder an. Der Backnanger Frank Nopper hat zumindest einen Gegenkandidaten.

Backnang/Kirchberg - In zwei Kommunen des Rems-Murr-Kreises werden an diesem Sonntag die Bürger zu den Urnen gerufen, um einen neuen Rathauschef zu wählen. Größere Überraschungen sind indes nicht zu erwarten. Sowohl in der knapp 3800 Einwohner zählenden Kommune Kirchberg an der Murr als auch in der Großen Kreisstadt Backnang treten die Amtsinhaber an.

Vierte Amtszeit für Hornek

Für Frank Hornek stellt sich dabei wohl als einzige Frage, wie viele Wähler sich überhaupt dazu aufraffen, ihre Stimme abzugeben. Der parteilose amtierende Verwaltungschef, der schon seit 24 Jahren die Geschicke von Kirchberg lenkt, ist der einzige Kandidat. Drei Gründe hätten ihn dazu bewogen, seine vierte Amtszeit anzustreben, sagt Hornek. Der banalste: „Ich bin noch zu jung zum Aufhören“, findet der Mann, der an diesem Mittwoch seinen 54. Geburtstag feiert. Außerdem habe er Freude an seiner Arbeit und wolle noch einige Projekte auf den Weg bringen oder vollenden, sagt Hornek und nennt die Sanierung von Gemeindehalle und Schulen sowie den Ausbau der Kinderbetreuung als Beispiele. Warum sich – wie schon acht Jahre zuvor – kein Gegenkandidat gefunden habe, könne er nicht kommentieren, sagt der Amtsinhaber. Nur so viel: „Es hat offenbar keinen Nährboden dafür gegeben, dass man in der Gemeinde gesagt hat, da muss unbedingt jemand Neues kommen.“

Auch in Backnang hat es keine Bemühungen gegeben, den seit 16 Jahren amtierenden Oberbürgermeister Frank Nopper an seiner dritten Legislaturperiode zu hindern. Dass sich jetzt der „Pirat“ Volker Dyken bemüht, dem gut eingesessenen CDU-OB Paroli zu bieten, hat eher mit dessen Verständnis von Demokratie zu tun. Diese „lebt von Auswahl“, hat der Mathematik-, Physik- und Chemielehrer, der an einer kaufmännischen Schule in Waiblingen arbeitet, gegenüber unserer Zeitung gesagt. Das heiße, dass es zumindest einen Gegenkandidaten geben sollte.

Stuttgarter gegen Ostfriese

Sowohl äußerlich als auch von der politischen Ausrichtung her haben sich der aus Stuttgart stammende 56-jährige Jurist Nopper und der in Ostfriesland aufgewachsene 48-jährige Dyken im Wahlkampf höchst unterschiedlich präsentiert. Nopper, stets im Anzug, verwies vor allem auf seine Erfolge, etwa den Hallenbadbau oder das neue Bildungshaus. Der langmähnige Herausforderer, meist in Jeans, aber durchaus auch mal mit Krawatte, sagt, die Stadt tue zu wenig für saubere Luft oder für sozial Benachteiligte.

Im Falle seiner Wahl verspricht Dyken den Bürgern mehr direkte Beteiligung an Entscheidungen. Nopper setzt auf seinen bisherigen Kurs, der auch über die Fraktionsgrenzen im Gemeinderat hinweg gut angekommen zu sein scheint.