Positiv überrascht zeigt sich Sven Müller von der Wahlbeteiligung. Foto: Gottfried Stoppel

Sven Müller kann nahtlos in eine zweite Amtszeit als Bürgermeister von Winterbach übergehen. Warum die Wahl des 48-Jährigen trotz eines Gegenkandidaten mehr oder weniger eine Formsache war.

Sven Müller (parteilos) ist am Sonntag in seinem Amt als Bürgermeister in Winterbach bestätigt worden. Sein klares Ergebnis war trotz eines Gegenkandidaten im Vorfeld so erwartet worden. Die größte Spannung konzentrierte sich wohl eher auf die Wahlbeteiligung.

 

Gegenkandidat im Wahlkampf unsichtbar

Am Ende waren es 97,0 Prozent der Stimmen, die der Verwaltungswirt auf sich vereinen konnte. Dass sein einziger Gegenkandidat, Axel Fischer, lediglich 2,3 Prozent oder in Summe 55 Stimmen erhielt, überraschte wohl die wenigsten. Der Freiberufler aus Remshalden, der sich vor sechs Jahren erfolglos auf das gleiche Amt in seiner Heimatgemeinde beworben hatte und damals mit kruden Reichsbürgerthesen in den sozialen Medien aufgefallen war, blieb im aktuellen Wahlkampf geradezu unsichtbar.

Sven Müller, der dies nicht kommentieren wollte, war sich mit seinem eigenen Ergebnis „sehr zufrieden“. Der „große Rückhalt und das Vertrauen der Bürger“, das er schon im Vorfeld gespürt habe, spiegele sich in dem Wahlergebnis wider. Dass in der sogenannten freien Spalte auf dem Wahlzettel insgesamt 19 weitere Namen eingetragen und 31 Stimmen als ungültig gewertet wurden, sei hingegen für eine Bürgermeisterwahl nichts Ungewöhnliches, so Müller. Positiv überrascht zeigte er sich vielmehr von der Wahlbeteiligung. Während er mit einem Wert um die 30 Prozent gerechnet hätte, begaben sich letztlich 41 Prozent der Stimmberechtigten zu den Urnen.

Vor acht Jahren gegen drei Kandidaten durchgesetzt

Der frühere Hauptamtsleiter der Nachbargemeinde Remshalden war vor acht Jahren als erstmals als Bürgermeister von Winterbach und Nachfolger von Albrecht Ulrich gewählt worden. Damals setzte er sich bereits im ersten Wahlgang mit 78,9  Prozent der Stimmen gegen die drei Kandidaten deutlich durch.

Nun kann er nicht nur im übertragenen Sinn nahtlos weitermachen. Schon im Vorfeld hatte er sich mit dem Gemeinderat darauf geeinigt, im Falle einer Wiederwahl auf eine offizielle Amtseinführung zu verzichten. Zu einer kleinen Feier hat er bereits am Wahlabend mehr oder weniger spontan in die örtliche Strandbar eingeladen.